Sauber verlässt Brasilien mit einem WM Punkt. Das Team aus der Schweiz musste dafür aber hart kämpfen. Kamui Kobayashi setzte auf eine andere Reifenstrategie und holte vom 12. Startplatz aus den letzten Punkt.

"Mein Ergebnis ist nicht toll, aber vielleicht geht ein Punkt heute in Ordnung", sagte Kobayashi. "Mein Start war nicht schlecht, aber vor allem zu Beginn meiner vielen Runden mit den härteren Prime-Reifen hatte ich viel zu wenig Haftung und habe Plätze verloren. Als die Reifen dann älter wurden, bekam ich starkes Untersteuern. Mit den frischen Reifen kam ich an den beiden Toro Rosso vorbei, aber das Überholen war heute nicht einfach. Man braucht einfach Topspeed auf der Geraden, um in der ersten Kurve angreifen zu können, und davon hatte ich einfach nicht genug."

Nicht nach Wunsch verlief das Rennen für Nick Heidfeld. Der Deutsche steckte lang im Pulk fest und kassierte in den letzten Runden noch eine Durchfahrtsstrafe. Heidfeld nahm die Schuld auf sich.

"Als 17. anzukommen, ist natürlich enttäuschend", sagte Heidfeld. "Dabei lief es zu Anfang recht gut für mich, ich konnte in der ersten Runde ein paar Autos außen überholen. Danach fuhr ich in dem Pulk hinter Adrian Sutil, aber ich hatte nicht den Topspeed zum Überholen. Ich lag außerhalb der Punkte, als das Safety Car auf die Strecke ging, und das Team entschied sich, etwas zu pokern und mich für einen zweiten Reifenwechsel reinzuholen. Aber dann war das Rennen wegen der Durchfahrtsstrafe ohnehin gelaufen für mich. Die Strafe war absolut gerechtfertigt. Ich habe nicht gewusst, dass Nico (Rosberg) mich überrunden wollte. Mir wurden schon blaue Flaggen gezeigt, als zwischen uns noch andere Autos fuhren, und als er dann direkt hinter mir war, konnte ich nicht wissen, dass sie ihm galten. Ich hatte die Information vom Team nicht, was vielleicht daran lag, dass das Team die Information seinerseits auch nicht bekommen hatte. Ich habe mich bei Nico direkt nach dem Rennen entschuldigt."

Im Gegensatz dazu versteht James Key die Durchfahrtsstrafe seines Schützlings noch nicht so ganz. "Wir haben ihn dann in der Safety-Car-Phase reingeholt, um seine Position zu verteidigen", sagte Key. "Leider bekam er dann eine Durchfahrtsstrafe, deren Ursache wir noch genau anschauen müssen, weil nicht ganz klar war, was wirklich passierte. Wir wussten, dass Nico Rosberg in der Nähe war, aber da war auch noch ein Auto zwischen ihm und Nico."