Wie die Szenen sich doch gleichen können: Zwei freie Trainings, zwei Mal rollt ein rotes Auto am Streckenrand aus, zwei Mal schaut dessen Fahrer etwas bedröppelt von hinter der Leitplanke zu, wie die Konkurrenz weiter munter ihre Runden dreht.

Nachdem Fernando Alonso am Ende des 1. Trainings stehen blieb, war in der zweiten Session Felipe Massa dran. Der Brasilianer klagte über ein Kupplungsproblem, das Team sprach danach von einem möglichen Hydraulikdefekt. Das vorletzte Rennwochenende könnte mit Blick auf den Titelkampf also kaum schlechter beginnen.

Allerdings beruhigte Ferrari die Tifosi: Der Motor hätte bei Alonso ohnehin für die zweite Session gewechselt werden sollen, weil seine Laufleistung erreicht war. Alles halb so wild. Bei Red Bull und McLaren wird man es dennoch mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen haben.

Weniger glücklich dürfte man bei Mercedes und Toro Rosso mit einem kleinen Techtelmechtel zwischen Michael Schumacher und Jaime Alguersuari gewesen sein. Der Spanier setzte in den Schlusssekunden des Trainings zu einem Überholversuch an und berührte mit seinem Vorderrad das Hinterrad des Silberpfeils. Größerer Schaden blieb beiden Teams jedoch erspart.

Die Bestzeit ging wie in Session 1 an Red Bull - erneut fuhr Sebastian Vettel die schnellste Zeit. In 1:11.968 Minuten war er ein Zehntel schneller als sein Teamkollege Mark Webber. Fernando Alonso reihte sich mit gut dreieinhalb Zehnteln Rückstand auf Platz 3 ein - vor Lewis Hamilton, Felipe Massa, Robert Kubica, Jenson Button und Nick Heidfeld. Die Top-10 komplettierten die beiden Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Schumacher.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war nicht ganz zufrieden. "Wir waren heute nicht ganz auf dem Niveau der letzten Rennen, aber auch nicht weit davon entfernt", sagte er. "Für morgen ist Regen angesagt - vielleicht hilft uns das, denn bisher waren wir dann im Konkurrenzvergleich besser."