"Ich bin hier, um zusammen mit dem Team Erfolg zu haben. Das ist unser Ziel." Noch fährt Michael Schumacher dieser Zielsetzung hinterher. Trotz des deutlichen Aufwärtstrends in Singapur und Suzuka fehlt dem Deutschen noch ein Podestplatz in seiner zweiten Formel-1-Karriere. Den hat sein Teamkollege Nico Rosberg in diesem Jahr schon geholt.

"Jeder hat das erwartet, inklusive mir", gesteht Schumacher. Aber nach der Teamübernahme musste sich die neue Partnerschaft erst finden und zusammenwachsen. "Vergessen wir nicht, dass die Vorbereitung für dieses Jahr ein Kompromiss war." Er selbst habe zudem drei Jahre Entwicklung verpasst. "Mit der Zeit setze ich das große Puzzle aber immer besser zusammen."

Podium wäre ein Traum

Die koreanischen Formel-1-Fans kennen Schumacher nur als siebenfachen Weltmeister und Seriensieger. Sie erwarten, dass er am Sonntag zumindest auf dem Podium stehen wird. "Wir brauchen etwas Glück, um auf das Podest zu fahren", sagt Schumacher.

Allerdings sei Korea ein sehr wichtiger Markt für Mercedes, weshalb man sogar über einen Doppelsieg gescherzt habe. "Aber ernsthaft: wir sind hinter Red Bull, Ferrari und McLaren das viertschnellste Team - solange keine besonderen Umstände greifen." Am Sonntag könnte es allerdings regnen. "Ich hoffe, ich kann die Hoffnungen der koreanischen Fans erfüllen."

Das Auto habe das Team seit den enttäuschenden Leistungen wie in Budapest weiterentwickelt. Das gibt Schumacher ein positives Gefühl für Korea. Vor Suzuka dachte er, dass es eines der härtesten Rennen sein würde. Aber das war nicht der Fall. "Jetzt glaube ich, dass uns diese Strecke hier noch viel besser liegen könnte. Wir könnten also konkurrenzfähiger sein als in Suzuka."

Weichenstellen für 2011

Michael Schumacher fährt optimistisch nach Korea, Foto: Sutton
Michael Schumacher fährt optimistisch nach Korea, Foto: Sutton

Den Grund dafür sieht er in der Kurvencharakteristik des Kurses. Außerdem habe das Team das Auto in Suzuka besser ausgereizt. "Wir hatten im Laufe der Saison einige Entwicklungsschritte, die wir nicht immer verstanden haben." Im Rennen in Suzuka war das dann der Fall. "Hoffentlich ist es hier genauso."

An seiner Motivation nagt der Saisonverlauf nicht. "Mir macht es Spaß, die Freude ist vielleicht etwas geringer, als wenn ich ein Auto hätte, mit dem ich ganz vorne fahren könnte, aber Fakt ist, alles, was wir jetzt machen, ist Weichenstellen fürs nächste Jahr."

Dabei entscheiden kleinste Nuancen. "Die Reifen sehe ich nicht als Hauptfaktor an, der uns einen Strich durch die Rechnung machen könnte", sagt Schumacher. Denn die Gewichtsverteilung ist für alle Teams gleich festgelegt, keines kann überraschend falsch oder richtig liegen. Stattdessen habe man bei den Wintertests und den Rennen viel gelernt, das 2011 besser laufen soll. "Wir haben uns Ziele gesetzt, ob sie gut genug sind, werden wir nächstes Jahr sehen."