Ferrari feierte in Singapur den vierten Saisonsieg, den zweiten Sieg in Folge und ist wieder im Titelrennen. Fernando Alonso liegt vier Rennen vor Saisonende nur mehr elf Punkte hinter WM-Leader Mark Webber. "Wir müssen ruhig und konzentriert bleiben - wir dürfen nicht darüber nachdenken, was die Anderen machen. Wir dürfen keine Chance auslassen und müssen bis zum Schluss kämpfen", lautete die Parole des Spaniers.

Ferrari zähle zwar weiterhin nicht als Favorit, doch man brauche vor Red Bull keine Angst haben. In Singapur brachten Alonso selbst zwei Safety-Car-Phasen nicht in Bedrängnis, der zwar zeitweise langsamere Zeiten als Sebastian Vettel fuhr, von diesem aber nie angegriffen werden konnte. Vettel probierte alles, fuhr zeitweise die schnellste Rennrunde, hatte aber keine Chance auf einen Angriff auf Alonso, der am Ende selbst die schnellste Rennrunde markierte.

"Fernando hat einmal mehr sein Fahrkönnen und seine mentale Stärke gezeigt", lobte Teamchef Stefano Domenicali. Das Rennen habe der Spanier aber schon am Samstag mit der Pole Position gewonnen. "Wenn wir nicht auf der Pole gestanden wären, dann wäre es unmöglich gewesen, die Red Bulls zu überholen. Wir haben zwei Siege in Folge geholt - auf Strecken, deren Charakteristiken schwierig für unser Auto waren. Dennoch sind wir Zweiter in der WM und jetzt müssen wir unsere Arbeit fortsetzen. Die WM ist erst am 14. November in Abu Dhabi zu Ende", betonte Domenicali.

Während Alonso sein Rennen im Qualifying gewann, war es bei Teamkollege Felipe Massa exakt andersherum. Aufgrund eines Getriebeproblems ging der Brasilianer aus der letzten Startreihe ins Rennen. "Platz neun ist kein Platz, der Felipes Potenzial gerecht wird. Aber von ganz hinten, war es schwer, etwas Besseres zu erreichen", nahm Domenicali Massa in Schutz. Massa hatte gehofft wie Alonso in Monaco - er startete aus der Boxengasse und wurde Sechster - weiter nach vorne zukommen, doch zuerst kam das Safetycar zu früh auf die Strecke, dann steckte der Ferrari-Pilot im Verkehr fest.

"Das Auto war nicht schlecht, obwohl ich die meiste Zeit auf dem zweiten Reifensatz fuhr. Erst gegen Ende verschlimmerte sich die Situation und ich spürte den Reifenverschleiß - deshalb konnte ich auch nicht Kubica aufhalten", verriet Massa. "Viel Spaß hatte ich heute nicht, denn ich steckte immer hinter einem Anderen fest. Hoffentlich habe ich in den nächsten Rennen mehr Glück."