Lewis Hamilton wollte gar nicht aus seinem McLaren aussteigen. Am liebsten wäre er die verbleibenden Runden in seinem Auto sitzen geblieben - doch wie schon zwei Wochen zuvor in Monza schied er nach einer Kollision vorzeitig aus.

"Ich sah, dass Mark [Webber] einen Fehler bei einer Überrundung machte, also war ich in der Position, um ihn in seinem Windschatten anzugreifen", beschreibt Hamilton die Szene, die zu seinem Ausfall führen sollte. "Ich war in Kurve 7 außen, er war in meinem toten Winkel und ich dachte, ich war ausreichend weit an ihm vorbei. Ich lenkte ein, versuchte, innen genug Raum zu lassen, aber wir trafen uns."

Kampf bis zuletzt

Aus Sicht von Hamilton war es ein Rennunfall. "Ich hatte Pech", sagt er. "Aber das ist Racing." Sein Teamchef Martin Whitmarsh hatte eine andere Sicht der Dinge: "Lewis hat allen Grund, unzufrieden zu sein, denn er schien ein gutes Überholmanöver durchgeführt zu haben, als er von dem Auto abgeschossen wurde, das er gerade überholt hatte."

McLaren gibt den Titelkampf deshalb aber nicht auf. "Ich kämpfe bis zuletzt, aber wir sind weit hinten", sagt Hamilton. "Es sind noch vier Rennen zu fahren. Ich liege 20 Punkte hinter Mark und das ist ein riesiger Rückstand." Whitmarsh macht Hamilton Mut: "Es sind nicht nur noch vier Rennen zu fahren, sondern noch vier Rennen zu gewinnen", betont der Teamchef. "Beide unsere Fahrer können liegen in Reichweite der WM-Führung." Daran denkt Hamilton erst einmal nicht mehr. "Ich möchte den Rest der Saison genießen und dann sehen wir, was passiert."