Christian, wie war das Rennen aus der Cockpitperspektive?
Christian Klien: Der Start war sehr gut. Ich konnte einige Positionen gut machen und lag nach der ersten Runde auf Platz 18. Ich fand sofort einen guten Rhythmus und hatte meinen Teamkollegen stets unter Kontrolle. In der 32. Runde konnte ich Kobayashis in der Unterführung verunfallten Wagen, mit dem Bruno Senna kurz später kollidierte, noch rechtzeitig ausweichen. Schade, dass ich das Rennen nicht zu Ende fahren konnte. Beim zweiten Boxenstopp musste ich leider mit einem Hydraulik-Defekt aufgeben.

Ein Comeback nach vier Jahren Formel-1-Pause - mit welchen Gefühlen?
Christian Klien: Für den Wiedereinstieg ist der Grand Prix von Singapur auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen extrem hart. Es gibt aber nichts Besseres, als bei einem Grand Prix am Start zu stehen. Als Ersatzfahrer wartest du jahrelang auf so einen Tag. Wenn es dann passiert, hast du wenig Zeit zum Nachdenken, denn wir haben seit Freitag früh bis zum Qualifying ja fast rund um die Uhr gearbeitet, um das Auto abzustimmen. Aber schon gestern habe ich diese besondere Grundspannung gespürt, die man als Testfahrer nie hat. Natürlich ist man ein wenig nervös, wenn man so lange weg war. Aber diese Spannung ist im Sport oft sehr hilfreich.

Wie sieht die nähere Zukunft aus?
Christian Klien: Singapur war ein einmaliger Einsatz als Ersatz für Sakon Yamamoto. Alles Weitere liegt jetzt beim Team. Es war schön, sich wieder als echter Rennfahrer fühlen zu dürfen und ich hoffe, ich konnte an diesem Wochenende meine Visitenkarte abgeben.