Die Formel-1-Saison 2010 ist so spannend wie seit Jahren nicht mehr. Fünf Fahrer liegen innerhalb von 24 Punkten - der Spanne eines Sieges. Ein Grund dafür ist, dass sich kein Fahrer absetzen kann. Vier der fünf Titelanwärter machten in dieser Saison schon mehr als einen schwerwiegenden Fehler.

Ausgerechnet bei Doppelweltmeister Fernando Alonso sammelten sich deren sogar mehrere an - ein Frühstart in China, ein Trainingsunfall in Monaco, eine Strafe in Silverstone und ein Abflug in Spa.

"Es ist unfair zu sagen, dass dieses Jahr jeder mehr Fehler macht", verteidigte sich Alonso in Singapur. "Wenn man ein Auto hat, das besser ist als alle anderen, dann geht man ein Rennen ganz anders an." Doch ein so überlegenes Auto gebe es in diesem Jahr nicht, zumindest nicht auf allen Strecken. Deshalb müsse jeder bis ans Limit gehen, aggressiv pushen, mehr riskieren und dann machen das Team, die Ingenieure und nicht zuletzt die Fahrer Fehler.

"Es ist wahr, dass es mehr sichtbare Fehler gibt, aber das liegt daran, dass es sechs Fahrer gibt, die Rennen gewinnen können", rechnet er auch seinen Teamkollege Felipe Massa ein, der in den letzten fünf Rennen aber wohl nur unter ganz bestimmten Umständen gewinnen dürfte - nämlich wenn Alonso nicht in seiner Nähe ist.