Er ist wieder da: Eigentlich hatte jeder das Comeback von Nick Heidfeld als Einsatzfahrer für die Saison 2011 eingeplant. Dann sollte er von seinem Erfahrungsvorsprung als Pirelli-Reifenentwickler profitieren. Doch dann ging alles schneller als gedacht: Heidfeld stand bereits seit geraumer mit Sauber in Kontakt, in Monza wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht.

Ab Singapur sitzt Heidfeld wieder in einem Sauber-Boliden, für ihn muss Pedro de la Rosa weichen. "Ich freue mich jedenfalls wahnsinnig", sagte Heidfeld gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Nach den letzten Monaten bin ich so motiviert wie nie."

Reifenvergleich

Von den letzten fünf Saisonrennen von Singapur bis Abu Dhabi verspricht er sich Rennpraxis nach einem Jahr ohne Grand Prix. Gleichzeitig kann er einen ersten Vergleich zwischen den ersten Pirelli-Prototypen und den diesjährigen Bridgestone-Reifen ziehen, die er ja nur aus der Ferne kennt - als Mercedes-Testfahrer durften er nie damit fahren.

"Außerdem kann ich mich natürlich mit entsprechenden Ergebnissen auch noch mal für nächstes Jahr bei allen potenziellen Interessenten zusätzlich empfehlen", betont Heidfeld. Der Grundantrieb ist jedoch ein anderer: "In erster Linie verspreche ich mir, dass ich eine Menge Spaß habe, denn das ist schließlich der Grund, warum ich Formel 1 fahre."

Top-10 im Visier

Mit Pirelli spulte Heidfeld drei Tests ab, Foto: Pirelli
Mit Pirelli spulte Heidfeld drei Tests ab, Foto: Pirelli

Zudem sieht er in Sauber noch viel Potenzial schlummern. "Ich hoffe natürlich schon, dass das Auto recht gut ist - man hat ja zuletzt schon auf einigen Strecken gesehen, dass da schon was ging", erinnert Heidfeld. "Ich will auf jeden Fall Punkte holen - und natürlich wäre es schön, im Qualifying auch schon immer wieder mal unter die Top Ten zu kommen."

Obwohl die Zeit bis zum Saisonende knapp ist, benötigt Heidfeld natürlich etwas Eingewöhnungszeit. Immerhin sind die Reifen und das Auto neu für ihn. "Andererseits kann ich wahrscheinlich sogar meinen Sitz vom letzten Jahr verwenden, ich kenne das Team, also ist es schon ein Heimkommen." Gleichzeitig ist es nicht das erste Mal seit dem Saisonfinale 2009, dass er ein F1-Auto fährt.

"Es ist schon hilfreich, dass ich die Pirelli-Tests hatte", gibt er zu. "Beim letzten in Jerez bin ich bei 37 Grad über 200 Runden gefahren, das ist schon mal eine optimale Vorbereitung, auch für eventuelle Hitzerennen. Außerdem kommt man wahrscheinlich schon schneller wieder in alles rein, wenn man so viele Jahre Formel-1-Rennerfahrung hat."