"Wer dem Druck am besten standhält, wird Weltmeister." Dessen ist sich der amtierende Champion Jenson Button sicher. In seinen Augen wird keiner der aktuell fünf Titelanwärter einen Alleingang hinlegen. "Es wird ein Kampf bis zum bitteren Ende", glaubt Button.

Der McLaren-Pilot ist sogar ein bisschen darüber amüsiert, dass er nach seinem Ausfall in Spa von vielen als Titelanwärter abgeschrieben wurde. "Alle sagten, es sei jetzt ein Zweikampf zwischen Lewis [Hamilton] und Mark [Webber], aber ich glaube, dass es bis zum letzten Rennen gehen wird." Dafür tat er in Monza sein Bestes. Mit Platz 2 machte er 18 Punkte auf Hamilton, 10 auf Webber und 6 auf Sebastian Vettel gut.

Für den Rest der Saison muss er den Spagat zwischen Angriff und Konstanz schaffen. "Es liegt nicht in der Natur eines Rennfahrers, nur eine bestimmte Punkteanzahl zu sammeln", erklärt Button. Das habe er im letzten Jahr gelernt: Er wollte konstant Punkte sammeln, um den WM-Titel mit Brawn GP zu gewinnen, doch das war für ihn mental anstrengender, als die Ärmel hochzukrempeln und anzugreifen.

"In Interlagos hatte ich letztes Jahr nichts zu verlieren", erinnert er sich. Button startete vom 14. Startplatz, sein Teamkollege Rubens Barrichello von der Pole. "Was hätte es mir gebracht, sicher zu fahren und nur ein paar Punkte mitzunehmen?" Stattdessen fuhr er eines seiner besten Rennen. "Das war eine Befreiung für mich und eine Erfahrung, die in diesem Jahr sehr hilfreich sein wird."

Dennoch darf er die Konstanz nicht außer Acht lassen. "Man benötigt ein Auto, das einem bei jedem Rennen ins Ziel bringt und man darf nichts über das Knie brechen, keine radikalen Entscheidungen beim Setup oder der Strategie treffen." Das könnte den Titel kosten. "Wir sind Rennfahrer, also werden wir Rennen fahren - der Druck liegt auf uns allen, denn keiner kann sich einen Ausfall oder Fehler leisten."