Virgin Racing begann die Saison als Lachnummer der Formel 1. Es gab kaum einen Tag, an dem die Hydraulik nicht streikte oder keine Teile vom Auto wegflogen. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Zuverlässigkeit wurde verbessert, die Komponenten halten besser am Chassis und auch die Performance im Vergleich zu den anderen beiden Neulingen stimmt mittlerweile immer öfter.

Deshalb peilt Virgin weiterhin den 10. Platz in der Konstrukteurswertung an. Der würde neben einer gewissen Befriedigung auch bares Geld bedeuten. "Leider wird es im Laufe des Jahres schwieriger, in einem Rennen 12. zu werden", gesteht Mark Herd, Head of Performance and Race Engineering bei Wirth Research. Diesen Platz benötigt Virgin, um sich vor Lotus zu schieben.

Ein verrücktes Rennen muss her

"Aber die Autos werden immer zuverlässiger und so ist es härter, einen 12. Platz zu belegen", erklärt Herd. Virgin gebe dennoch alles, setzt in Monza auf ein spezielles Low-Downforce-Paket (genau genommen jenen Heckflügel von Montreal) und plant für Singapur sogar noch einige neue Aerodynamikteile. "Das sollte ein vernünftiger Schritt sein", glaubt Herd.

Trotzdem muss Virgin auf äußere Umstände hoffen. "Wenn es ein verrücktes Rennen mit Regen oder einem Unfall gibt, dann müssen wir da sein", weiß er. "Es ist ein gutes Ziel für uns, weiter zu attackieren. Wir versuchen sowieso, neue Teile zu bringen, die wir direkt ins neue Auto übernehmen können. So können wir gleichzeitig das nächstjährige Auto besser machen."