Nach den Freien Trainings ging Sebastian Vettel voller Selbstvertrauen in das Monza-Qualifying, das allerdings anders für ihn ausging als erwartet. Der Red Bull-Pilot konnte den Speed im Qualifying nicht wiederholen. "Normalerweise zieht man im Qualifying die weichen Reifen auf, nimmt Benzin raus und wird schneller. Das war bei uns heute nicht der Fall. Ich war auf der Geraden unglaublich langsam", erzählte Vettel. Mögliche Gründe hatte er schnell gefunden.

"Wir haben für Monza einen neuen Motor. Der scheint nicht so gut zu sein wie angenommen. Das mag das Eine sein - zudem wäre es vielleicht besser gewesen im Pulk zu fahren und den Windschatten zu nutzen. Eins kommt zum Anderen und dann sind ruckzuck drei, vier Zehntel weg", verriet Vettel. Dass er auch nicht mit Teamkollege Mark Webber mithalten konnte, hatte nichts mit seinem Setup zutun. Denn Webber hatte sein Setup dem von Vettel angeglichen.

"Wir hatten identische Autos, aber nicht das identische Ergebnis. Aber ich verlor nicht nur gegenüber Mark, sondern auch gegenüber meinen eigenen Zeiten von heute Morgen", sagte Vettel. Dennoch gibt sich der Red Bull-Pilot für das Rennen noch nicht geschlagen. "Es gibt schlimmeres als P6", betonte Vettel. "Es wird nicht einfach an den Anderen vorbeizukommen. Wichtig sind der Start und die ersten beiden Schikanen. Dort kann man Plätze gut machen oder auch verlieren."

In Sachen WM ist der Deutsche froh, dass morgen Fernando Alonso von der Pole Position ins Rennen geht und nicht Lewis Hamilton, obwohl er den McLaren-Pilot trotz Startplatz fünf nicht abschreibt. "Lewis hat den höchsten Top-Speed auf der Geraden. Er hat sicher kein Problem damit andere zu überholen, aber das werden wir morgen im Rennen sehen. Mein Ziel ist es besser als Sechster zu werden", verriet der 23-Jährige. Wie er dieses Ziel erreichen soll, weiß er noch nicht.

"Vielleicht rolle ich dieses Mal wie eine Bowlingkugel durch das Feld oder ich nehme das Rennen so wie ich es immer mache, indem ich versuche so klug wie möglich zu fahren", konnte sich Vettel einen Seitenhieb auf die Pressemeldungen der letzten Wochen nicht verkneifen. Dem Titelrennen blickt er entspannt entgegen. "Man muss die restlichen fünf Rennen individuell sehen. Singapur ist nicht zu vergleichen mit Suzuka. Zudem haben alle Teams - sowie wie wir - Updates für Singapur. Es hängt alles davon ab, wie gut diese Updates sind", so der Red Bull-Pilot.