Nick Heidfeld sollte momentan ein gefragter Mann sein. Der Mönchengladbacher lenkt als Testfahrer von Pirelli die Entwicklung der neuen Formel-1-Reifen für die Saison 2011. Trotzdem wollte kaum ein Fahrer in Monza mit Heidfeld sprechen. Selbst im Fahrer-Briefing am Freitagabend wurde Heidfeld nicht nach den neuen Reifen ausgequetscht - stattdessen diskutierten die Fahrer anderthalb Stunden über andere Dinge.

Ross Brawn weiß, warum das Interesse an Heidfelds Pirelli-Wissen noch nicht überschwappt. "Er wird für sein nächstes Team sicher eine Hilfe sein", sagt der Mercedes-Teamchef. "Aber es gibt ein wichtiges Agreement zwischen den Teams, dass alle Informationen von Pirelli gleich verteilt werden." Das klappe sehr gut. In der letzten Woche wurden auch die ersten Windkanalreifen angeliefert - für jedes Team am gleichen Team und in der gleichen Spezifikation.

Zu frühe Entwicklungsphase

Mehr Daten benötigen die Teams zu diesem Zeitpunkt noch nicht. "Momentan sind sie noch in einer sehr frühen Phase und verändern einige Dinge sehr dramatisch von Test zu Test, um den richtigen Reifen für die Zukunft zu finden", erklärt Brawn. "Alle Informationen über die aktuellen Reifen wären keine Hilfe, sie wären eine Ablenkung von den Reifen, die es in ein paar Monaten geben wird."

Demnach glaubt Brawn, dass die Informationen, die Heidfeld jetzt einem Team geben könnte, keine große Hilfe wären, da sich das Projekt noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase befindet. Das könnte sich gegen Ende der Prototypentestfahrten verändern. "Ich hoffe, dass Nick ein Cockpit bekommt, er ist ein guter Kerl und schnell. Sein Wissen könnte einem Team helfen, aber ich glaube, es wird kein großer Faktor sein."