Wie Silverstone war auch Hockenheim aus technischer Sicht sehr interessant. In Endland unternahm McLaren den ersten Versuch, den angeblasenen Diffusor in das eigene Konzept zu integrieren. Der Test schlug fehl und das Team baute wieder auf die alte Variante zurück. Die Hitzeentwicklung am Unterboden des Autos war zu hoch.
Nach zwei Wochen harter Arbeit in der Fabrik präsentierte McLaren in Hockenheim die zweite Version des neuen Auspuffsystems, das effizienter und zuverlässiger sein und die Aerodynamik sowie die Balance nur noch positiv beeinflussen sollte. Ferrari setzte in Deutschland bereits die dritte Version des angeblasenen Diffusors ein, den das Team in Valencia debütierte. Zugleich kam ein verbesserter F-Kanal zum Einsatz.
Mercedes verfeinerte bei seinem Heimrennen einige Teile und brachte ein neues Heckflügelhauptprofil mit, das nun zwei große Schlitze in der Mitte hatte, um die Effizienz des Elements zu verbessern und etwas mehr Downforce zu generieren. Weitere Teile sind für den Ungarn GP geplant.
Williams führte den angeblasenen Diffusor schon in Silverstone ein und brachte ihn in Hockenheim erneut zum Einsatz. So wollte man feststellen, ob er für eher auf Strecken mit wenig Downforce wie Silverstone oder Strecken mit mehr Downforce wie Hockenheim geeignet ist.
McLaren: Angeblasener Diffusor
Im Gegensatz zu Silverstone kam der angeblasene Diffusor am MP4-25 in Hockenheim auch zu einem Renneinsatz. Das Team nahm einige Veränderungen am System vor, um den Überhitzungsproblemen von Silverstone vorzubeugen. Der Auspuff liegt jetzt viel weiter draußen und besitzt einen diagonalen Schnitt anstelle des senkrechten Schnitts vorher.
Mercedes: Heckflügel
Mercedes brachte in Deutschland einen neuen Heckflügel zum Einsatz. Die größte Änderung ist eine große, doppelte Öffnung in der Mitte des Hauptprofils, welche die Wirkung eines zusätzlichen Flaps nachstellt. Diese Lösung hilft dabei, den Downforce zu erhöhen. Dieser Flügel wird höchstwahrscheinlich auch in Ungarn eingesetzt, da solche Lösungen normalerweise sehr gut auf High-Downforce-Strecken wie in Budapest funktionieren.
Ferrari: Auspuff
Ferrari verfeinerte den Auspuff des F10. Dabei modifizierten die Italiener vor allem die Seitenkanäle des Diffusors. Dieser erhielt eine breitere und diagonale Öffnung. In Valencia setzte das Team noch auf eine senkrechte Standardlösung.
Williams: Angeblasener Diffusor
Williams setzte schon in Silverstone seine Version des angeblasenen Diffusors ein, den Red Bull salonfähig gemacht hatte. In Hockenheim nahm das Team das Bauteil näher unter die Lupe und verstand weitere Details. Die Williams-Lösung unterscheidet sich nur gering von der Red-Bull-Variante und funktioniert in einem sehr engen Zusammenspiel mit dem F-Kanal. Diese beiden Elemente brachten dem Team sichtbare Leistungsverbesserungen, die sich auf einer schnellen Strecke noch mehr bemerkbar machen sollten. In Ungarn sollen weitere Modifikationen zum Einsatz kommen. Diese werden dann eher einem winkligen Kurs entgegenkommen.
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