Es war das schönste Weihnachtsgeschenk, was sich Michael Schumacher machen konnte: Einen Tag vor Heiligabend verkündete er sein Comeback mit Mercedes GP. Damals fühlte er sich wie ein kleiner Junge, genau: wie an Weihnachten. Ein halbes Jahr später ist die Euphorie um den kleinen Jungen verflogen. "Er ist etwas gereift, älter geworden", sagt Schumacher.

An seiner Entschlossenheit habe sich jedoch nichts verändert. Der Rekordweltmeister fühlt sich sehr jung, sehr frisch und sehr motiviert. "Alles in allem bin ich mit den Ergebnissen nicht ganz so glücklich, dennoch fühle ich mich prinzipiell sehr gut und bin nach wie vor extrem motiviert, um das Ziel zu erreichen, das ich mir für diese drei Jahre gesetzt habe." Sprich: Den achten WM-Titel. "Dieses Jahr ist das nicht mehr möglich, aber gute Achtungserfolge schon und dann heißt es mit voller Kraft voraus nach 2011."

Es braucht Zeit

Schumacher habe immer noch Spaß an der Sache, am Fahren und an Zweikämpfen mit den besten Piloten der Welt. "Das macht tierisch viel Spaß", sagt er. Besonders seine Starts und Positionsgewinne zu Rennbeginn gefallen ihm. Das Qualifying sei hingegen noch ein Schwachpunkt, an dem er und das Team arbeiten.

Die teils harte Kritik stört ihn nicht. "Ich habe nicht gedacht, dass ich herkomme und alle in Grund und Boden fahre", so Schumacher. Ihm sei klar gewesen, dass er Zeit benötige, um sich wieder einzugewöhnen. Wie lange das dauern würde, darüber hatte er sich keine Gedanken gemacht und keine Limits gesetzt. Die Formel 1 sei ein hochklassiger Sport, in dem jedoch keine Testfahrten erlaubt seien.

"Das erschwert es mir maßgeblich, aber ich sehe die Fortschritte und verstehe die Situation immer besser", so Schumacher. "Ich konnte es nicht immer in Resultate umsetzen, die für jeden offensichtlich sind, aber für mich waren sie das schon." Als nächstes sollen sie es in den Ergebnislisten auch sein.