Es ist kein Geheimnis, dass die Top-Teams wie Mercedes oder McLaren danach lechzen wieder testen zu dürfen. Doch die kleinen Teams stellen sich gegen die Aufhebung des Testverbotes. Force India-Rennleiter Otmar Szafnauer findet klare Worte: "Wir sind gegen eine Änderung des aktuellen Testreglements. Es wäre ein Rückschritt in eine Zeit, in der man sich mit Geld alles kaufen konnte."

Als Beispiel nannte er den von McLaren entwickelten F-Kanal. Mit Testfahrten hätten die Top-Teams nur wenige Wochen gebraucht, bis man ebenfalls einen F-Kanal am Auto gehabt hätte. "Jetzt ist die halbe Saison rum, und Ferrari oder Red Bull sind mit ihrer F-Schacht-Kopie immer noch nicht so gut wie McLaren. Unser System funktioniert mindestens so gut wie das der anderen. Das war nur möglich, weil ohne Testfahrten praktisch Chancengleichheit herrscht. Es kommt jetzt auf die Qualität der Ingenieure an", betonte Szafnauer.

Nicht zu testen, spart Geld

Für den Force India-Rennleiter sind die Testfahrten eine Sache des Geldes. "Nicht zu testen, spart Geld. Die ganzen anderen Hilfsmittel sind Extras, die entweder jeder hat, oder auf die man ohne große Nachteile verzichten kann. Einen Windkanal, CFD-Entwicklung und Fahrwerksprüfstände haben alle. Fahrsimulatoren können sich nur die großen Teams leisten, aber offenbar bringen die nicht so viel, dass eine Zweiklassengesellschaft entsteht", meinte Szafnauer gegenüber auto, motor und sport.

Das Argument, dass das Testverbot jungen Piloten schaden würde, lässt er nicht gelten. Bestes Beispiel sei sein Force India-Team, das seinen Testfahrer Paul di Resta eine Session im Freitagstraining fahren lässt. "Red Bull, Ferrari und McLaren könnten genauso wie wir ein Freitagstraining opfern, wenn es ihnen so wichtig wäre, jungen Fahrern eine Chance zu geben. Es gibt also keinen Grund, zum Ausprobieren neuer Fahrer extra Testfahrten anzusetzen", erklärte Szafnauer.