Der angeblasene McLaren-Diffusor funktionierte noch nicht richtig, Foto: Paolo Pellegrini
Der angeblasene McLaren-Diffusor funktionierte noch nicht richtig, Foto: Paolo Pellegrini

Der Großbritannien GP war aus technischer Sicht ein sehr interessantes Rennen. Viele Teams, allen voran die britischen Teams, führten bei ihrem Heimrennen weitreichende Veränderungen an ihren Autos durch. McLaren fuhr erstmals mit dem angeblasenen Diffusor, den sie nach dem Freitagstraining aber wieder verwarfen. Stattdessen fuhr das Team mit der Standardversion der Vorrennen. Das Problem: Das Heck rund um den Diffusor überhitzte durch die Anströmung mit den Auspuffgasen. Das führte zu Problemen mit der Aerodynamik. Bis zum Deutschland GP sollen die Probleme gelöst sein.

Neben dem Diffusor und Auspuff setzte McLaren auch einen neuen Frontflügel ein. Das gleiche gilt für Renault, die erneut eine Evolutionsstufe ihres Frontflügels mitbrachten. Auch Williams überarbeitete sein Auto stark. Tatsächlich bauten sie beinahe ein komplett neues Auto, das neben dem angeblasenen Diffusor auch einen verbesserten F-Kanal besaß.

McLaren: Angeblasener Diffusor

Der neue McLaren-Frontflügel kam zum Einsatz, Foto: Paolo Pellegrini
Der neue McLaren-Frontflügel kam zum Einsatz, Foto: Paolo Pellegrini

Der angeblasene Diffusor war die größte Veränderung bei McLaren. Ihre Version des Red-Bull-Diffusors besteht aus einem Auspuff, dessen Endrohre die Abgase nach unten leiten und dann in Richtung Diffusor blasen. Diese Veränderung bedingte eine starke Überarbeitung des Hecks, inklusive der unteren Querlenker, die nun einen Isolierschutz besitzen, um nicht zu überhitzen. Auch die Seite des Diffusors wurde mit einer Platte isoliert. Diese Maßnahmen schützten das Team jedoch nicht dafür, dass der Diffusor durch die hohen Temperaturen seine Form veränderte und dadurch ein instabiles Heck verursachte. Aus diesem Grund verwarf das Team den Einsatz des neuen Diffusors.

McLaren: Frontflügel

Während McLaren den neuen, angeblasenen Diffusor verwarf, kam der neue Frontflügel auch im Rennen zum Einsatz. Dieser besitzt zwei Hauptveränderungen: Einen neuen, vertikalen Splitter in der Mitte des Flügels, der den Luftfluss besser um die Vorderreifen lenkt, und einen kantigen Kanal unter dem Splitter, der den generierten Abtrieb des Hauptflügelprofils verstärken soll.

Renault: Frontflügel

Auch Renault feilte weiter am Frontflügel, Foto: Paolo Pellegrini
Auch Renault feilte weiter am Frontflügel, Foto: Paolo Pellegrini

Renault überarbeitete für Silverstone erneut den Frontflügel. Die neueste Entwicklung ist eine Mischung aus den Versionen für Kanada und die Türkei. So besitzt der Flügel jetzt die Hälfte des zusätzlichen Profils, das in Istanbul eingeführt wurde (1), sowie ein kleines, geschwungenes Winglet am äußeren Ende der vertikalen Endplatten (2). Hinzukommt ein horizontaler Splitter am oberen, hinteren Ende der Endplatten. Dieser soll den Luftfluss vor den Vorderrädern teilen, um die Turbulenzen zu verringern.