Red Bull wurde seiner Favoritenrolle im Qualifying in Silverstone gerecht. Sebastian Vettel und Mark Webber fuhren überlegen auf die Startplätze 1 und 2. Fernando Alonso hatte als Dritter bereits acht Zehntel Rückstand auf die Pole-Zeit. Neben dem Spanier startet Lewis Hamilton als Vierter aus der zweiten Reihe.

"Ich bin sehr glücklich, das war ein harter Brocken heute", sagte Vettel, der im Q2 zu viel Übersteuern hatte und deswegen vielleicht zu hart pushte. "Danach hat alles sehr gut funktioniert. Ich hatte zwei sehr gute Runden im Q3 mit denen ich zufrieden bin. Wir haben ein sehr schnelles Auto hier, vor allem im Qualifying macht es unglaublich viel Spaß hier zu fahren."

Im Rennen baut Vettel auf einen guten Start von der sauberen Seite und den Rennspeed seines Red Bull. "Dann können wir hoffentlich das Ergebnis vom letzten Jahr wiederholen." Fernando Alonso freute sich über die Fortschritte des Teams. "Keine Frage, wir haben das Auto verbessert", sagte er. In Kanada und Valencia habe man nicht die Ergebnisse eingefahren, die möglich gewesen wären. "Hier sind wir wieder stark und konkurrenzfähig. Ich hoffe, dass wir morgen den Sack zumachen können."

Schumacher bei Taktik vertan

Zweitbester Deutscher ist Nico Rosberg, der den Mercedes auf Startplatz 5 stellte. Zusammen mit ihm startet Robert Kubica aus der dritten Reihe. Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher hatte im Q3 nur noch einen Reifensatz übrig und kam damit nicht über Rang 10 hinaus. Felipe Massa, Rubens Barrichello und Pedro de la Rosa komplettieren die Ränge 7 bis 9.

Schumacher war mit Startplatz 10 enttäuscht. "Wir haben auf einen Run gesetzt, was im Normalfall vernünftig ist, im Nachhinein aber vielleicht doch falsch war", verriet der Deutsche. "Wir haben das Auto auf Normalstand gebracht und müssen Valencia und Montreal als Ausrutscher ansehen. Jetzt hoffe ich auf einen guten Start, möchte etwas Boden gutmachen und dann sehen wir weiter. Überholen ist hier sehr schwierig."

Auch Norbert Haug sah einen Schritt in die richtige Richtung. "Nico fehlen als Fünftplatziertem zwei Zehntel auf Platz drei von Alonso und sieben Hundertstel auf Platz vier von Hamilton - also keine Ewigkeit zu den Red Bull Verfolgern." Dennoch betont Haug: "Red Bull fährt in einer eigenen Liga, ganz besonders auf Strecken wie Silverstone - Kompliment das ist sehr stark."

Button beim Heimspiel raus

Bereits nach zwei Qualifyingsessions Schluss war für einige Fahrer, die sich mehr ausgerechnet hatten. So scheiterte Adrian Sutil als Elfter knapp am Einzug ins Q3. Auch Kamui Kobayasho, Nico Hülkenberg und Jenson Button kamen nicht über das zweite Qualifying hinaus. Button kam schon am Freitag nicht mit dem neuen Paket zurecht. Für den Samstag baute das Team auf die alten Teile zurück, doch auch damit konnte Button nicht so gut abschneiden wie sein Teamkollege Lewis Hamilton.

"Ich weiß nicht, was das Problem war", erklärte Button. "Das Auto fühlte sich am Morgen gut an, es waren keine guten Zeiten, aber ein gutes Gefühl. Wir dachten, da geht was." Dem war am Nachmittag nicht so. "Ich bin enttäuscht. Für morgen heißt es beten, dass etwas schief gelaufen ist, was wir jetzt noch richten können."

Den Kampf der neuen Teams entschied Heikki Kovalainen für sich, allerdings landete Timo Glock nur drei Zehntel dahinter auf dem 20. Platz. "Nach diesem Wochenende ist mein Qualifying wie eine Pole", sagte Glock, der viele technische Probleme zu verkraften hatte. "Ich konnte kaum brauchbare Setuparbeit machen, hatte immer nur gegen Probleme zu kämpfen." Im Qualifying war sein Auto zusammengewürfelt, aber es funktionierte. "Es ist schön, dass wir näher an Lotus dran sind. Das Paket, das wir hergebracht haben, war ganz gut."

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Alguersuari, Kovalainen, Glock, Trulli, di Grassi, Chandhok, Yamamoto
Top-6: Vettel, Webber, Alonso, Sutil, Hamilton, Massa
2. Session
Zwischenfälle: Petrov Notprogramm
ausgeschieden: Sutil, Kobayashi, Hülkenberg, Button, Liuzzi, Petrov, Buemi
Top-6: Webber, Vettel, Alonso, Massa, Schumacher, Rosberg
3. Session
Zwischenfälle: keine
Top-6: Vettel, Webber, Alonso, Hamilton, Rosberg, Kubica