Teile testen und Vorbereitung auf Qualifying und Rennen, so sehen die Grand-Prix-Freitage momentan dank Testverbot aus und Ferrari hatte deswegen am Freitag in Silverstone einiges zu tun. Denn neben der normalen Wochenend-Vorbereitung hatte das Team auch Lösungen für die nähere und mittelfristige Zukunft im Gepäck. "Wir konnten alles abschließen", meinte Teamchef Stefano Domenicali danach zufrieden. "Nach dem, was wir heute gesehen haben, gibt es sehr starke Red Bull, was keine Überraschung ist und der Rest ist dicht gedrängt dahinter. Einige könnten ihr Potential aber verschleiert haben", sagte er und warnte davor, dass jeder kleinste Fehler in Silverstone teuer werden könnte.

Zufrieden mit seinen neuen Teilen war Fernando Alonso, denn Silverstone verlangt viel aerodynamischen Abtrieb und etwas andere Aufhängungs-Einstellungen als normal. "Die neuen Teile, die wir in Valencia und hier gebracht haben, haben das Handling des F10 verbessert: wir müssen bei der Entwicklung des Autos weiter bei jedem Rennen pushen", betonte der Spanier. Die Ergebnisse der vergangenen beiden Rennen wollte er nicht mehr bedauern, er konnte nur sagen, dass erst in Abu Dhabi abgerechnet wird. "Wir haben Punkte verloren, die in Reichweite waren, aber beispielsweise in Barcelona hatten wir das Glück, welche geschenkt zu bekommen. Jetzt gibt es in vier Wochen 75 Punkte: wir müssen versuchen, besser als unsere Gegner zu sein und ab hier immer das Podest anvisieren."

Felipe Massa hatte das Auto am Freitag nach mehreren Tests von Aerodynamik-Teilen und verschiedenen Konfigurationen schließlich ganz gut gefunden. Denn es war mit unterschiedlichen Benzinladungen auf gebrauchten und neuen Reifen stabil gelaufen. "Wir arbeiten so hart an der Entwicklung des Autos und man kann die Vorteile davon sehen. Die neuen Teile, die wir für diesen Grand Prix gebracht haben, machten ihren Job und können nach ihrem Strecken-Debüt nun als gelungen verbucht werden. Hoffen wir, das Wochenende geht nach diesem guten Start so weiter", sagte Massa, der sich vom neuen Streckenteil etwas mehr Überholmöglichkeiten erwartet hatte. Dafür konnte ihm Chefingenieur Chris Dyer mitteilen, dass es über Longruns ganz gut ausgesehen hatte.