Warum war C29 im Rennen so konkurrenzfähig?
James Key: Das hat mehrere Gründe. Wenn sich ein Fahrer in aussichtsreicher Position wiederfindet, legt er immer noch etwas nach, weil er schnelleren Autos folgt. Und Kamui hat das sehr gut gemacht. Das Rennen hat auch gezeigt, dass das Auto funktioniert, wenn die Bedingungen passen. Aber wir fragen uns seit einigen Rennen, warum es im Rennen wettbewerbsfähiger ist als im Qualifying. Die Fahrer sagen, dass es im Rennen leichter zu fahren ist, und Reifenverschleiss war auch kein Problem, also beanspruchen wir die Reifen auch nicht zu sehr. Nachdem die Fahrer nun gute Rennen geliefert haben, obwohl das Qualifying nicht unseren Erwartungen entsprach, analysieren wir die Daten. Wir müssen die Unterschiede herausarbeiten, wie sich das Auto im Rennen anfühlt und fährt und sie auf das Qualifying übertragen.

Welches sind die nächsten Entwicklungsschritte?
James Key: Wir befinden uns derzeit in einer Phase, in der wir die Ressourcen bestmöglich zwischen dem aktuellen Auto und dem C30 aufteilen. Als Privatteam haben wir nicht die Kapazitäten, alles zu tun, was wir gerne würden. Für Silverstone haben wir Veränderungen am Frontflügel und Modifikationen in der Fahrzeugmitte. Für Hockenheim werden wir Weiterentwicklungen im Heckbereich bringen, die auch den Diffusor einschliessen. Die Arbeit im Windkanal geht gut voran. Parallel arbeiten wir für die Rennen in Spa und Monza an einer Konfiguration mit weniger Abtrieb und geringerem Luftwiderstand. Später im Jahr werden noch weitere Schritte folgen.

Vor der Sommerpause stehen noch die Rennen in Silverstone, Hockenheim und Budapest an. Wie werden diese Strecken dem C29 liegen?
James Key: Derzeit kommen wir mit manchen Streckenführungen besser klar als mit anderen. Man kann das an unseren Qualifying-Leistungen in Barcelona und Istanbul im Vergleich zu Montréal und Valencia ablesen. Wir arbeiten an unseren Schwächen. Die Weiterentwicklungen für Valencia waren ein erster Schritt. Der Kurs von Silverstone sollte uns besser liegen, er ist ein Mix aus mittelschnellen und schnellen Kurven, wofür unser Auto gut ausbalanciert ist. Hockenheim ist eine eher durchschnittliche Strecke mit langsamen, mittelschnellen und schnellen Kurven. Das dürfte unserem Auto weniger entgegenkommen als die Streckenführung in Silverstone. In Budapest hat man es hauptsächlich mit langsamen und mittelschnellen Kurven zu tun. Wir arbeiten ja bereits daran, uns in langsamen Kurven zu steigern, und wir wollen das Auto für Hockenheim und Budapest mechanisch verbessern.