Das Auspuff-System von Red Bull ist derzeit in der Formel 1 groß in Mode. Dabei sind die Auspuffrohre etwas niedriger verlegt und blasen den Diffusor an. Während man sich bei Red Bull darüber amüsiert und Teamchef Christian Horner meint, das bringe vielleicht ein Zehntel, erwartet die Konkurrenz große Sprünge. Doch die Auspuffgase sind heiß und genau dort beginnt das Problem. Bei McLaren weiß man jedenfalls, dass nicht alles einfach nur umgebaut werden kann. "Erstens ist es nicht so einfach, Leistung dadurch zu gewinnen, Luft auf die oberste Ebene des äußeren Diffusors zu blasen. Einige Leute haben da verschiedene Erfahrungen gemacht", sagte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

Und dann ist da eben noch die Sache, dass die Auspuffgase 600 Grad heiß werden. "Man kann das Heck des Autos dadurch sehr leicht abbrennen. Man muss da sehr vorsichtig sein. Das muss man genau entwerfen. Sehr kleine Änderungen können große Auswirkungen haben. Wir sprechen über die letzte Auspuffdüse. Ein oder zwei Grad Änderung beim Winkel machen da viel aus. Und auch die Form, also Düse oder einfach nur ein Rohr, macht viel aus", erklärte Whitmarsh.

Deswegen hat das Team auch einen Straightline-Test vor dem Wochenende in Silverstone angesetzt, um das Paket ausgiebig auf Herz und Nieren zu prüfen. Von Whitmarsh gibt es dafür die Anweisung, dass beim Test das Auto voll gepusht werden soll, es dann gestoppt wird, sich Hitze aufbauen soll und geschaut wird, ob es zu brennen beginnt. "Ich meinte: 'Steht von mir aus mit Feuerlöschern drumherum, aber tut alles, was ihr könnt, um das Heck das Autos in Brand zu setzen.' Ich will das lieber dort sehen als in der Startaufstellung oder bei einem Boxenstopp. Und das passiert leicht einmal."