Ab der Saison 2011 liefert Pirelli die Reifen für die Formel 1 und deren Nachwuchsserien GP2 und GP3. Während die Italiener die GP3 schon in ihrer Debütsaison in diesem Jahr ausstatten, läuft die Entwicklung für die F1 und GP2 ab sofort parallel an. Dabei greift Pirelli auf die bestehende Motorsportinfrastruktur in der vorhandenen Fabrik in der Türkei in Izmit zurück, wo man bereits Slick-Reifen hergestellt hat. Die Entwicklung der Reifen wird im Forschungszentrum in Mailand stattfinden.

Zusätzliche Kapazitäten sind laut dem Reifenhersteller nicht notwendig. Stattdessen wolle man Ressourcen von anderen Bereichen auf die Formel 1 umstellen. "Wir haben bereits mit den Teams gesprochen, um technische Informationen einzuholen und unsere Simulationen und Kalkulationen entsprechen ihren Erwartungen", teilte Pirelli am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit. "Wir haben bereits begonnen, die Reifen zu entwickeln."

Erster Test schon bald

Der erste offizielle Test mit den Pirelli-Reifen soll nach dem Saisonfinale im November in Abu Dhabi stattfinden. Pirelli arbeitet aber schon jetzt daran, die ersten Entwicklungsreifen auszuprobieren. Schon bald soll ein erster Entwicklungsträger mit einem GP2-Auto getestet werden. "Nach diesem ersten Test werden wir mit den Teams sprechen und sehen, was die beste Möglichkeit ist, um unsere Reifen auszuprobieren und die Wünsche der Teams zu erfüllen. Dabei benötigen wir aber die Hilfe der FIA, da Testfahrten nicht erlaubt sind."

Eine Möglichkeit wäre, mit dem Toyota TF110 zu testen, der bei Toyota Motorsport in Köln bereit steht. "Wir haben mehrere Angebote, dieses ist auf dem Markt, aber es bedeutet nicht, dass wir es nutzen werden. Wir haben auch andere Möglichkeiten." Die neuen Reifen werden exakt dem derzeitigen Reglement entsprechen, da sich die Teams bereits in der Entwicklungsphase der neuen Autos für 2011 befinden.

Pirelli wäre laut Präsident Marco Tronchetti Provera und CEO Francesco Gori gerne Teile einer neuen Formel-1-Ära, in der andere Reifentechnologien zum Einsatz kommen. "Aber die Autos werden bereits entwickelt und wir müssen uns mit den Teams abstimmen." Änderungen können somit frühestens für das Jahr 2013 ins Auge gefasst werden. Dafür müsse man die Pros und Contras und die Entwicklungszeit abwägen.