Die Reifenproblematik beschäftigt in Montreal jedes Team. Robert Kubica geht nicht davon aus, dass es ein Team wagen wird, auf einen Stopp zu gehen. "Das wäre nicht clever", betonte der Renault-Pilot. "Wenn man den Reifenverschleiß bedenkt, mit denen alle Teams am Freitag zu kämpfen hatten, gehe ich davon aus, dass die Fahrer auf weichen Reifen nach wenigen Runden fünf Sekunden langsamer fahren werden als die Piloten auf den härteren Reifen."

Kein Pilot würde angesichts der langsameren Rundenzeiten auf der Strecke draußen bleiben anstatt auf die härteren Reifen zu wechseln. Aber auch von einem Wechsel von weich auf weich rät Kubica ab. "Wenn man frische Reifen hinauf gibt, bleibt die Frage wie lange sie halten. Denn wenn man hinaus auf die Strecke geht, bauen die Reifen wieder nach wenigen Runden ab und der Alptraum beginnt von vorne", erklärte der Pole. Angesichts des Grainings würden nicht einmal fünf Boxenstopps ausreichen. Aber auch die harten Reifen haben ihre Tücken.

Top-Speed auf Kosten von Abtrieb

In Q3 hatte Kubica Probleme die Reifen auf Temperatur zu bekommen, allerdings kennt er den Grund. "Wir haben keinen F-Kanal, daher können wir nicht High-Downforce fahren und gleichzeitig hohen Top-Speed auf den Geraden haben. Um ehrlich zu sein, denke ich, wir sind zu schnell auf den Geraden auf Kosten des Abtriebs. Aufgrund der Flügeleinstellungen ist es schwierig das richtige Setup zu finden und daher rühren auch unsere Aufwärmprobleme bei den Reifen", verriet der Pole.

Generell sei der Top-Speed für Renault im Rennen nicht so entscheidend. "Ich denke nicht, dass es einen großen Vorteil bringt. Es kommt darauf an, welches Auto vor einem fährt. Wenn ein langsameres vor einem fährt, dann ist es leichter zu überholen. Aber die Autos, die um mich herum stehen, sind alle sehr schnell. Der unterschied bei der Pace ist nicht groß genug, um einen Vorteil zu haben", sagte Kubica.