Überraschender Auftakt in die DTM-Saison 2023: Beim Qualifying am Samstagmorgen in Oschersleben dominierten die italienischen Sportwagenbauer! Drei Lamborghini Huracan GT3 und ein Ferrari 296 GT3 nahmen im Quali die ersten vier Plätze bzw. ersten beiden Startreihen in der Startaufstellung ein.

Franck Perera sicherte sich bei seinem DTM-Debüt auf Anhieb die Pole Position. Der 39-Jäjhrige Franzose führte den Lamborghini des früheren Porsche-Teams SSR Performance an die Spitze. Lambo-Werksfahrer Perera benötigte 1:21.370 Minuten für seine beste Runde und stellte einen neuen Streckenrekord auf der 3,667 Kilometer langen Variante der Motorsport Arena Oschersleben auf.

Wie üblich mit den GT3-Rennwagen, ging es im Qualifying brutal eng zu: Die Top-3 waren nur 0,056 Sekunden voneinander getrennt! Mit einem Rückstand von 0,018 Sekunden belegte Jack Aitken beim DTM-Debüt des Ferrari 296 GT3 und von Emil Frey Racing den zweiten Platz. Der Brite, der auf ein Rennen in der Formel 1 zurückblickt, bestreitet ebenfalls seine erste Saison in der deutschen Traditionsserie.

Hinter dem neuentwickelten GT3-Ferrari, der vor einer Woche das 24h-Rennen Nürburgring gewann, ging es italienisch weiter: Lambo-Ass Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) und Rookie Mick Wishofer (GRT-Lamborghini) sorgten für eine reine zweite Startreihe des Sportwagenbauers aus Sant'Agata.

Erst auf dem fünften Platz folgte der erste Fahrer einer deutschen Marke: Ricardo Feller im Audi R8 LMS GT3 von Abt Sportsline fuhr mit 0,123 Sekunden Rückstand zu P5. Die beiden Porsche-Fahrer Thomas Preining (Manthey-Porsche) und Tim Heinemann (Toksport-WRT-Porsche) sowie BMW-Neuzugang Rene Rast (Schubert-BMW) komplettierten die Top-8 der Startaufstellung. Rasts Teamkollege, der dreifache DTM-Champion Sheldon van der Linde, kam beim Heimspiel von Schubert Motorsport nicht über den 19. Platz hinaus.

Einen Rückschlag im Qualifying erlebte Mercedes-AMG: David Schumacher (Winward-Mercedes) als bestplatzierter Fahrer eines Mercedes-AMG musste sich mit Platz 16 begnügen. Dem Sohn von Ralf Schumacher folgten mit Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes) und Vize-Meister Lucas Auer (Winward-Mercedes) zwei weitere Benz-Fahrer auf den folgenden Plätzen.

Das Qualifying war eine enge Angelegenheit: Pole-Setter Perera und Arjun Maini (HRT-Mercedes) auf Platz 24 trennten gerade einmal 0,737 Sekunden!

Der Auftakt ins Qualifying verlief eher kurios. 20 der 27 Fahrer drehten zunächst Aufwärmrunden und kehrten dann kollektiv in die Boxengasse zurück, ohne eine gezeitete Runde erzielt zu haben. "Die werden ihre Reifen fürs Rennen nachher angerollt haben", vermutete ProSieben-Experte und Ex-DTM-Champion Mike Rockenfeller.

Es dauerte geschlagene sieben Minuten, bis sich Alessio Deledda (SSR-Lamborghini) die erste Rundenzeit in die Zeitenliste eintrug - die dann wegen Track-Limits gestrichen wurde... Als sich der Rest des Feldes auf die Zeitenjagd begab, standen noch knapp 11 Minuten der verfügbaren Quali-Zeit von 20 Minuten zur Verfügung.

6 Minuten vor dem Ende übernahm erstmals DTM-Rookie Jack Aitken im Ferrari von Emil Frey Racing mit einer 1:21.745 die Spitze des Tableaus, während die meisten Autos unter dem Einsatz wilder 'Lichthupen-Attacken' versuchten, einen guten Platz für eine freie Runde auf der Strecke zu finden. In den folgenden Minuten purzelten die Rundenzeiten, nachdem der im Freitags-Training aufgestellt Streckenrekord längst gefallen war.