WM-Spitzenreiter Porsche hat einen Horror-Start ins WEC-Saisonfinale auf dem Bahrain International Circuit erwischt. Laurens Vanthoor übernahm den Start im #6 963 (Estre, Lotterer, Laurens Vanthoor) von Platz fünf und wurde schon in der ersten Runde bis auf P15 durchgereicht. Der Belgier, der zusammen mit Andre Lotterer und Kevin Estre die WM-Tabelle anführt, geriet zunächst mit dem #35 Alpine und wenig später auch noch mit Miguel Molinas #50 Ferrari 499 P aneinander.
Um einen größeren Schaden an seinem Porsche zu vermeiden, musste Vanthoor abseits der Strecke ausweichen - das reichte aus, um weit nach hinten durchgereicht zu werden. Der zweite Penske-Porsche mit Startfahrer Matt Campbell hatte sich den Start sicherlich auch anders vorgestellt, als er im #5 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) früh seine siebte Startposition einbüßte und auf Platz zwölf zurückfiel.
Die WM-Spitzenreiter Lotterer (letztes Rennen für Porsche), Estre und Vanthoor müssen bei einem Sieg des #50 Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen) mindestens den neunten Platz erreichen, um den WM-Fahrertitel nach Weissach zu holen. Das Porsche-Trio nahm das 8-Stunden-Rennen im Wüstenstaat mit 35 Punkten Vorsprung bei 38 zu vergebenen Zählern auf.
Buemi verliert Führung nach Corvette-Kollision
Mehr Drama ereignet sich in der 10. Runde, als der Polesetter und Führende Sebastien Buemi im #8 Toyota (Buemi, Hartley, Hirakawa) einen Treffer am Heck bekam und auf Platz sechs zurückfiel. Verursacher der Kollision war Bronze-Fahrer Hiroshi Koizumi in der #82 GT3-Corvette. Für den Crash erhielt der Japaner eine 5-Sekunden-Boxenstopp-Strafe.
Buemi hatte das Rennen zuvor nach dem Start um 12:00 Uhr deutscher Zeit (12:00 Uhr Ortszeit) souverän angeführt und sich einen Vorsprung von knapp drei Sekunden erarbeitet. Der #8 Toyota war als eines von nur drei Hypercars auf Medium-Reifen gestartet, während der Rest des Feldes auf die Hart-Mischungen von Michelin vertraute. Der viermalige Le-Mans-Sieger Buemi machte es besser als Toyota-Markenkollege Mike Conway, der im #7 Schwesterauto (Conway, Kobayashi, De Vries) beim Start von der zweiten bis auf die vierte Position zurückfiel.
Conway musste sich beim Startduell dem Ferrari-Piloten Antonio Giovinazzi im #51 499 P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) geschlagen geben. Der frühere Formel-1-Fahrer profitierte wenig später von Buemis Unglück und erbte die Führung. Hinter dem #51 Ferrari lagen mit Will Stevens (#12 Jota-Porsche) dem baldigen Porsche-Werksfahrer Julien Andlauer (#99 Proton-Porsche) zwei Fahrer von Porsche-Kundenteams. Conway belegte weiter P4, während sich Buemi berappelte und vom sechsten Platz zur Aufholjagd ansetzte.
BMW-Stars Rast und Wittmann stürmen nach vorne
Ein guter Start gelang den beiden BMW M Hybrid V8 von WRT: Rene Rast erwischte einen starken Auftakt von P10, der den dreifachen DTM-Meister im #20 BMW (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) auf Platz fünf nach vorne brachte. Der von P9 gestartete Marco Wittmann im Schwesterauto behauptete die siebte Position hinter Buemi. Nach 25 Runden und knapp einer Stunde Fahrzeit folgten Phil Hanson im #38 Jota-Porsche, Lamborghini-Pilot Edoardo Mortara und Robert Kubica im gelben #83 Ferrari auf den Rängen acht, neun und zehn.
Während Giovinazzi das Feld vor den ersten Boxenstopps anführte, tat sich Miguel Molina im zweiten Werks-Ferrari schwerer. Der amtierende Le-Mans-Sieger fiel beim Start mit seinem #50 Ferrari (Fuoco, Molina, Nielsen) von P5 auf den neunten Platz zurück und musste später nach einem Verbremser auch Markenkollege Kubica vorbeilassen. Das Ende des Hypercar-Feldes bildeten die beiden Alpine A424 mit den Startfahrern Jules Gounon in der #35 und Charles Milesi, der sein Debüt auf dem #36 Schwesterauto an der Seite von Mick Schumacher gibt.
In der LMGT3-Klasse verlor United Autosports die Doppelpole mit seinen beiden McLaren 720 S GT3 vor dem Beginn der zweiten Rennstunde. Tom van Rompuy gelang es in der #81 TF Sport Corvette, die beiden britischen Sportwagen von Polesetter James Cottingham und Josh Caygill zu splitten. Manthey-Porsche-Fahrer Alexander Malykhin, der zusammen mit Joel Sturm und Klaus Bachler bereits als GT3-Champion feststeht, machte von P5 einen Platz gut. Das Schwesterauto des Meuspather Rennstalls (Shahin, Schuring, Lietz) fuhr vor den ersten Boxenstopps auf P9.
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