Es ist die wichtigste BoP des Jahres, und jetzt ist sie da, die Balance of Performance für die 24 Stunden von Le Mans 2025 (14.-15. Juni). Beim absoluten Highlight im WEC-Kalender spielen die Ergebnisse der vorangegangenen Rennen nicht wie sonst die entscheidende Rolle. Stattdessen basiert die BoP vorranging auf Simulationen. Auch der offizielle Testtag an diesem Sonntag - die einzige Gelegenheit, sich vor der langen Rennwoche unter realen Bedingungen auf den Circuit de la Sarthe einzuschießen - wird nicht berücksichtigt.

Die Änderungen bei den Topfavoriten um Ferrari, Toyota und Porsche fallen im Vergleich zu Le Mans 2024 moderat aus. Die 499P-Prototypen des italienischen Autobauers, dem Gesamtsieger der vergangenen beiden Jahre, werden 1 Kilogramm leichter und bringen 1.042kg auf die Waage. Die Leistung steigt um 9 PS auf 700 PS unterhalb der 250 km/h. Oberhalb dieser Marke büßt Ferrari auf dem Highspeed-Kurs allerdings 1,2 Prozent (ca. 8 PS) ein. Ferrari gewann die drei bisherigen WEC-Saisonrennen in Katar, Imola und Spa-Francorchamps.

24h Le Mans 2025: Balance of Performance (Hypercar)

HerstellerGewichtLeistung bis 250 km/hLeistung ab 250 km/h
Alpine1.039 kg703 PS685 PS
Aston Martin1.030 kg707 PS701 PS
BMW1.039 kg693 PS707 PS
Cadillac1.037 kg703 PS697 PS
Ferrari1.042 kg700 PS692 PS
Peugeot1.039 kg689 PS681 PS
Porsche1.041 kg695 PS685 PS
Toyota1.053 kg707 PS692 PS

Toyota bleibt schwerstes Auto in Le Mans

Das Gewicht der beiden Toyota GR010 Hybrid bleibt mit 1.053 Kilogramm unverändert, womit sie wieder die schwersten Autos im Feld der acht Marken sind. Zwar erhalten die Japaner unterhalb von 250 km/h 16 PS dazu und können mit 707 PS die maximal erlaubte Systemleistung abrufen, dafür sinkt die Power oberhalb dieses Grenzwerts aber um 2,2 Prozent (ca. 15 PS). 2024 (zum Ergebnis) erzielte der #7 Toyota den zweiten Platz hinter dem siegreichen #50 Ferrari um Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen.

Die Porsche 963 dürfen 1 Kilo ausladen (1.041 kg), während die Leistung von 695 PS im Vergleich zum Vorjahr unverändert bleibt. Dafür halten die bislang schwächelnden LMDh-Autos aus Zuffenhausen oberhalb der 250 km/h einen Leistungszuwachs von 1,4 Prozent, was knapp 10 PS entspricht. Porsche, amtierender Fahrer-Weltmeister, hofft bei der 93. Auflage der 24 Stunden von Le Mans auf den 20. Gesamtsieg. Der Sportwagenbauer schickt dafür neben den beiden WEC-Autos einen weiteren 963 aus der IMSA mit dem Fahrer-Trio Pascal Wehrlein/Nick Tandy/Felipe Nasr an den Start.

Alpine und Mick Schumacher wollen an starke Leistungen anknüpfen

Alpine will bei seinem Heimrennen ebenso an der Spitze mitmischen und hat mit zwei Podesterfolgen durch Mick Schumacher, Jules Gounon und Fred Makowiecki in den bisherigen drei WEC-Rennen bereits Ausrufezeichen gesetzt. Die Schmach von Le Mans 2024, als beide Alpine A424 bei ihrem 24-Stunden-Debüt frühzeitig Motorenschäden zum Opfer fielen, soll Vergangenheit sein. Die beiden LMDh-Autos der Franzosen erhalten 1 Kilo obendrauf (1.039kg) und 13 PS mehr (703 PS unterhalb von 250 km/h), dafür aber 18 PS Abzug oberhalb der 250 km/h.

Ähnlich moderat fallen die Anpassungen bei den LMDh-Konkurrenten BMW und Cadillac aus. Die Peugeot-Hypercars, die 2024 in Le Mans kaum mithalten konnten, erhalten 8 Kilo weniger und ein etwas weniger Leistung. Neueinsteiger BMW fährt beim Debüt mit dem Mindestgewicht von 1.030 Kilogramm und der maximal erlaubten Leistung von 707 PS (701 PS oberhalb von 250 km/h).