Die erste Pole Position in der WEC-Saison 2024 geht an Porsche! Matt Campbell im #5 Werks-Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) erzielte beim Auftakt in Katar am Freitagmittag den ersten Startplatz und nimmt das Rennen (Samstag, 09:00 Uhr MEZ - alle TV/Livestreams-Infos hier) an der Spitze des Starterfeldes auf.

Daytona- und Bathurst-Sieger Campbell setzte sich in der 10-minütigen Hyperpole-Session der zehn bestplatzierten von insgesamt 19 Hypercars aus dem Qualifying durch. Für seine schnellste Runde auf dem Losail International Circuit benötigte der Porsche-Werksfahrer 1:39.347 Minuten.

Toyota: De Vries überrascht nach Startplatz zwei

Damit war er 0,164 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Toyota-Neuzugang Nyck de Vries im #7 GR010 Hybrid (Conway, Kobayashi, de Vries). "Wir waren alle ein bisschen von unserer Performance überrascht", sagte der frühere Formel-E-Weltmeister und F1-Kurzzeit-Fahrer aus den Niederlanden. "Ich bin sehr froh, weit vorne zu stehen, besonders nach einer harten Woche für alle während des Prologs und den Trainings. Das Team hat sehr an Verbesserungen gearbeitet, jetzt müssen wir im Rennen alles zusammenbekommen."

"Die erste Pole Position für den Porsche 963 in der Hypercar-Klasse der FIA WEC - ein perfekter Start und enorm wichtig für das erste Rennen der Saison", jubelte Campbell, der Mann der noch jungen Motorsport-Saison 2024. "Es ist wichtig, vor allen anderen zu sein und möglichst freie Fahrt zu haben. Die Strategie wird im Lauf über zehn Stunden in Katar eine erhebliche Rolle spielen. Ich freue mich enorm über meine erste Pole in der Weltmeisterschaft!"

Zahlreiche Hypercars unter Beobachtung der Rennleitung

Callum Ilott führte den #12 Kunden-Porsche von Jota (Stevens, Ilott, Nato) mit einer 1:39.622 auf den dritten Platz. Das Team um den früheren Audi-Motorsportchef Dieter Gass stand mit der #12 sowie dem #38-Schwesterauto (P9 mit Jenson Button) wegen Auffälligkeiten beim Tankprozess allerdings unter Beobachtung der Rennleitung.

Ebenfalls nach dem Qualifying untersucht wurden die beiden Werks-Ferrari 499 P auf den Plätzen vier (#50 mit Fuoco, Molina, Nielsen) und acht (#51 mit Pier Guidi, Giovinazzi, Calado). Von möglichen Strafen hätte unter anderem Kevin Estre profitieren können, der den zweiten Werks-Porsche 963 (#6 mit Estre, Lotterer, Laurens Vanthoor) zum fünften Startplatz führte. Jegliche Untersuchungen blieben allerdings ohne Konsequenzen.

Der frühere Formel-1-Pilot Jean Eric-Vergne fuhr im #93 Peugeot 9X8 (Jensen, Nico Müller, Vergne) auf den vorläufigen sechsten Startplatz, während das #94-Schwesterauto (Di Resta, Duval, Vandoorne) mit Stoffel Vandoorne am Steuer nicht über P10 hinauskam. Peugeot startet nur noch in Katar mit seinem Heckflügel-losen LMH-Hypercar, bevor das Auto für das nächste Rennen in Imola ein großes Technik-Update erhält.

Hypercars: BMW-Duo und zweiter Toyota nicht in Top-10

Die beiden von WRT eingesetzten BMW M Hybrid V8 verpassten bei ihrem WEC-Debüt die Top-10 der Startaufstellung. Der #15 BMW mit Fahrer Raffaele Marciello (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann) fuhr passend zur Startnummer auf den 15. Startplatz. Das #20 Schwesterauto der Münchner (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) landete mit Ex-DTM-Champion Sheldon van der Linde am Steuer direkt dahinter auf P16 im 12-minütigen Hypercar-Qualifying.

Vor den beiden BMW sortierte sich der von Nicolas Lapierre pilotierte #36 Alpine A424 (Mick Schumacher, Lapierre, Vaxiviere) bei seiner Rennpremiere auf Platz 14 ein. Das Auto, auf dem Mick Schumacher sein WEC-Debüt gibt, setzte sich im Alpine-internen Duell gegen das #35-Schwesterauto (Habsburg, Milesi, Chatin) auf P17 durch.

Während Jenson Button den Jota-Porsche im Qualifying auf dem zehnten Platz geradeso in die Hyperpole gehievt hatte, verpasste Brendon Hartley im #8 Toyota GR010 Hybrid (Buemi, Hartley, Hirakawa) überraschend die nächste Runde. Dem neuseeländischen Le-Mans-Sieger fehlten auf Platz elf nur zwei Hundertstelsekunden für den Einzug in die Hyperpole.

P12 ging an den neuen, gelb lackierten #83 Ferrari 499 P von AF Corse (Kubica, Shwartzman, Ye) mit Quali-Fahrer Yifei Ye. Der neue Kunden-Ferrari des italienischen Teams wurde ebenso von der Rennleitung untersucht (Tank-Prozedere) wie die beiden Werks-Autos. Das Schlusslicht bildete das LMH-Hypercar von Isotta Fraschini mit 3,8 Sekunden Rückstand.

LMGT3-Klasse: Corvette vor Manthey-Porsche auf Pole Position

In der neuen LMGT3-Klasse ging die erste WEC-Pole des Jahres an Corvette. Tom van Rompuy in der #81 Corvette von TF Sport (Van Rompuy, Andrade, Eastwood) distanzierte den Rest des GT3-Feldes mit einer 1:54.372 um gigantische acht Zehntelsekunden! Per Reglement müssen die jeweiligen Bronze-Fahrer auf den Autos das Qualifying sowie die Hyperpole bestreiten.

Dem deutschen Team Manthey-Porsche gelang mit Startplatz zwei durch Alexander Malykhin im #92 Porsche 911 GT3 R (Malykhin, Sturm, Bachler) eine verheißungsvolle Rückkehr in die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Der zweite Manthey-Porsche mit der Startnummer #91 (Shahin, Schuring, Lietz) verpasste die Hyperpole auf P13.

Vier Marken auf den ersten vier Plätzen in der Startaufstellung: Hinter der neuen Corvette Z06 GT3.R und dem Porsche 911 folgten Ferrari und Aston Martin auf den weiteren Rängen: Thomas Flohr belegte P3 im #54 Ferrari 296 GT3 (Flohr, Castellacci, Rigon) vor Clement Mateu im technisch überarbeiteten Aston Martin Vantage GT3 #777 von D'Station Racing (Mateu, Bastard, Sorensen).

Den bestplatzierten der beiden von WRT eingesetzten #46 BMW M4 GT3 (Al-Harthy, Rossi, Martin) führte Ahmad Al Harthy auf den neunten Startplatz. Der Teamkollege von Valentino Rossi konnte zuvor im Qualifying aller 18 Autos wegen eines technischen Problems lange Zeit nicht auf Zeitenjagd gehen. Mit seiner einzigen schnellen Runde gelang ihm der Sprung vom vorletzten bis auf den acht Platz. Der #31 WRT-BMW (Leung, Gelael, Farfus) belegte den 14. Startplatz.

Der #77 Ford Mustang GT3 des deutschen Teams Proton Competition (Hardwick, Robichon, Barker) musste das Qualifying wegen eines zunächst unbekannten Problems auslassen. Der Schwester-Mustang mit der Startnummer #88 (Roda, Pedersen, Olsen) verpasste die Hyperpole und qualifizierte sich auf dem zwölften Platz.