Es ist das Ende einer Ära bei Toyota Motorsport: Der dreifache Le-Mans-Sieger Kazuki Nakajima verlässt den japanischen Autobauer zum Ende der diesjährigen WEC-Saison. Den Abschied des 36-Jährigen gab Toyota an diesem Mittwoch, kurz vor dem letzten Rennen der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft in Bahrain, offiziell bekannt.
Toyota hat in diesem Zuge angekündigt, seine Fahrer für die WEC-Saison 2022 inklusive der 24 Stunden von Le Mans in den kommenden Wochen bekanntgeben zu wollen. Nakajima hat am nächsten Wochenende zusammen mit seinen Teamkollegen Sebastien Buemi und Brendon Hartley die Möglichkeit, nach 2018/19 zum zweiten Mal den WM-Titel zu holen. 15 Punkte liegt das Trio hinter dem Schwesterauto mit der Startnummer #7.
Nakajima gehörte bei Toyota praktisch zum LMP1-Inventar. Der Japaner zählte seit zehn Jahren zum Team und saß schon im Januar 2012 bei den ersten Testfahrten am Steuer des damaligen Toyota TS030 Hybrid, mit dem der Hersteller in die WEC einstieg. Nakajima gewann zusammen mit Teamkollegen 16 von 58 Rennen. Nur der Schweizer Buemi kommt auf noch mehr Siege für Toyota.
Highlights in Nakajimas Toyota-Zeit waren sicherlich die drei Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans in den Jahren 2018, 2019 und 2020 unter anderem an der Seite von Fernando Alonso. Nakajima blickt ebenfalls auf die Vergangenheit in der Formel 1 zurück. Zwischen 2007 und 2009 ging er bei 36 Rennen für Williams an den Start, sein bestes Ergebnis war der sechste Platz beim Australien GP 2008.
In Le Mans sorgte Nakajima 2014 für die erste Pole Position von Toyota im Jahr 2014. 2016 saß der Rennsport-Veteran auch am Steuer, als das Auto in Führung liegend eine Runde vor Schluss wegen eines technischen Defekts liegen blieb - bis heute einer der emotionalsten Momente in der 24h-Ära von Toyota. Bei den Siegen 2018 bis 2020 konnte Nakajima dafür das Auto ins Ziel bringen.
Trotz des Abschieds als Fahrer hofft Toyota, dass Nakajima weiterhin ein Teil des Teams bleiben wird und bei der weiteren Entwicklung unterstützt. 2021 starteten die Japaner erstmals mit ihrem neuen Hypercar Toyota GR010 Hybrid, ab 2023 stoßen weitere Hypercars sowie die LMDh-Boliden unter anderem von Audi, BMW und Porsche hinzu.
"Für den Langstreckenrennsport beginnt eine neue Ära, zu der in den nächsten Jahren viele Hypercar-Hersteller hinzukommen, und es wird auch eine neue Ära für mich sein", wird Nakajima in der Toyota-Pressemitteilung zitiert. "Ich werde das Team weiterhin unterstützen und freue mich auf den Beginn einer neuen, aufregenden Zeit für den Langstreckensport."
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