Die LMP1-Klasse befindet sich deutlich spürbar im Umbruch. Mit Toyota ist für die WEC-Saison 2018/19 nur noch ein Werk übrig geblieben, Nissan, Audi und Porsche zogen der Reihe nach jeweils den Stecker. Das geschrumpfte Feld füllt man mit privaten LMP1-Boliden auf, für die anstehende Super-Saison engagieren sich DragonSpeed, Manor Racing, SMP Racing, Rebellion Racing und ByKolles. Einen Haken hat die Sache allerdings.

Nämlich, wenn es um die Leistungsfähigkeit der hybriden Werks- und der non-hybriden Privat-LMP1-Fahrzeuge geht. Eine Angleichung hat in der Vergangenheit nie wirklich funktioniert. Obwohl den Privatteams immer wieder Zugeständnisse, etwa bei Leistung, Gewicht oder Aerodynamik, gemacht wurden, fehlten immer noch mehrere Sekunden pro Runde auf die Autos von Porsche und Co. Diese Sorge treibt auch jetzt das private LMP1-Feld um.

Ausgeglichene LMP1-Klasse im Interesse aller

"Auf jeden Fall! Als wir in der LMP1-Klasse unterwegs waren, haben uns fünf oder sogar mehr Sekunden auf die Hybrid-Fahrzeuge gefehlt", bestätigt Rebellion-Pilot Mathias Beche im Gespräch mit 'Endurance-Info'. "Diese Autos können 1000 PS an Leistung abrufen und ich sehe nicht, wie man das mit einem gewöhnlichen Motor ausgleichen könnte. Auch durch ihren Allrad-Antrieb haben die hybriden LMP1-Fahrzeuge einen großen Vorteil. Natürlich bin ich da etwas besorgt."

Toyota: LMP1-Verbleib in WEC 2018/19 offiziell (01:30 Min.)

Wie genau die Regelhüter von FIA und ACO eine faire Angleichung bewerkstelligen wollen, steht noch in den Sternen. Immerhin: Seit wenigen Wochen steht zumindest die Berechnungsgrundlage dafür fest. Aus den daraus gewonnenen Daten gilt es dann, die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und die richtigen Hebel zu betätigen. Ein Durchmarsch von Toyota in Le Mans und zum WEC-Titel droht. Ein Szenario, das aus Sicht der Privatteams nicht zielführend ist.

"Wir hoffen, dass wir zusammen mit Toyota kämpfen können, das ist wirklich das Ziel unseres Projekts. Das wäre auch im Interesse der ganzen Show. Wenn Toyota in Le Mans vorneweg fährt und die anderen Teams praktisch nicht existent sind, dann macht das alles keinen Sinn", bekräftigt Beche. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie erfolgreich dieses Unterfangen von den Regelhütern gestaltet wurde. Die WEC-Saison 2018/19 beginnt Anfang Mai in Spa-Francorchamps.