Toyota macht in der LMP1-Klasse der FIA WEC weiter - zumindest in der Super-Saison 2018/2019! Das verkündete Team-Präsident Hisatake Murata laut 'Sportscar365' im Rahmen der offiziellen Saisonabschlussfeier am Sonntag Abend in Bahrain. Damit ist zumindest die kurzfristige Zukunft des japanischen Teams mit Sitz in Köln gesichert.

Toyotas LMP1-Zukunft: Lange wurde spekuliert

Seit Porsche Ende Juli seinen Ausstieg aus dem Prototypen-Sport verkündete, rankten sich zahlreiche Gerüchte um die Zukunft Toyotas in der LMP1-Klasse. Von einem auf drei Rennen reduzierten Programm und sogar vom kompletten Ausstieg war die Rede in den internationalen Fachmedien. Befeuert wurden diese Spekulationen von einer Pressemitteilung Toyotas zum LMP1-Ausstieg von Porsche.

In dieser Mitteilung ließ sich der oberste Toyota-Boss Akio Toyoda wie folgt zitieren: "Wir werden in den verbleibenden fünf Rennen in diesem Jahr (Der Ausstieg wurde nach den 6 Stunden vom Nürburgring verkündet, Anm. d. Red.) weiterhin mit all unseren Kräften kämpfen. Lasst uns daraus einen Wettbewerb machen, der einen Platz in den Herzen von Teams und Fans finden wird." Ein Bezug auf die Zeit über diese fünf Rennen hinaus fehlte allerdings.

Porsches LMP1-Abschied in Bahrain: Das Ende einer Ära: (02:20 Min.)

Erste positive Signale gab es schließlich Ende Oktober auf der Tokyo Motor Show. Dort erzählte der Präsident von Toyota Gazoo Racing, Shigeki Tomoyama: "Wenn sich die Sache beruhigt hat, dann werden wir eine Entscheidung treffen. Wahrscheinlich werden wir weiter machen in einer neuen Königsklasse, die sie kreieren wollen. Wir schauen, dass wir bleiben - und zwar nur mit dem Ziel, zu gewinnen."

In einer Pressemitteilung vom 19. Dezember verkündet man nun den Verbleib auch offiziell. "Toyota Gazoo Racing wird in diesem Wettbewerb auch in der nächsten Saison vertreten sein. Und wir wollen auch unseren Kunden weiterhin Fahrzeuge bereitstellen, die Spaß machen. Wir werden weiter auf unsere Fähigkeiten und unsere Technologien bauen und würden uns weiterhin über die Unterstützung der Fans freuen. Vielen Dank", verkündete Akio Toyoda in einer Pressemitteilung.

Die LMP1-Klasse besteht damit in der kommenden Super-Saison 2018/19 aus mindestens sieben Fahrzeugen. Toyota wird zwei Werksautos ins Rennen schicken - dazu kommen die privaten Einsätze von SMP Racing / Dallara, DragonSpeed, Manor und Rebellion Racing. Wie viele Fahrzeuge SMP Racing und Manor an den Start bringen, steht noch nicht fest. DragonSpeed hat sich schon auf ein Auto festgelegt. Im Idealfall könnten damit neun LMP1-Autos an den Start gehen. Wie es mit ByKolles weiter geht und ob Ginetta weitere Käufer für seinen LMP1-Prototypen findet, steht allerdings noch in den Sternen.

Toyota und Alonso: Nur Le Mans oder komplette WEC-Saison?

Fernando Alonso im Toyota beim WEC-Rookie-Test in Bahrain: (00:50 Min.)

Doch zurück zu Toyota: In der Fahrerfrage lassen sich die Japaner noch Zeit. Traditionell wird das Aufgebot im Januar oder Anfang Februar verkündet. Zuletzt setzte Toyota beim Rookie-Test in Bahrain Fernando Alonso ein. Alonso könnte 2018 die 24 Stunden von Le Mans für die Japaner bestreiten - es gibt allerdings auch Gerüchte, nach denen sich Alonso Toyota für die komplette Saison anschließen könnte. Terminüberschneidungen gäbe es 2018 nur eine: Beim WEC-Gastspiel in Japan fährt die Formel 1 parallel in den USA. Bei seinem Debüt in Bahrain lieferte Alonso eine ordentliche Leistung ab.

2,7 Sekunden fehlten ihm auf die Tagesbestzeit von Porsche-Pilot Timo Bernhard. Doch Alonso führte für Toyota allerdings auch Reifentests durch und fuhr durchgehend mit vollem Tank. 113 Runden am Ende des Tages können sich aber sehen lassen. Alonso jagt weiterhin die Triple-Crown des Motorsports und könnte diesem Traum mit einem Sieg für Toyota in Le Mans einen Schritt näher kommen. Zumindest in den kommenden zwei Jahren könnte ihm Toyota die Gelegenheit dafür bieten - zur WEC-Saison 2018/19 zählen nämlich die 24 Stunden von Le Mans 2018 und 2019.