Yamaha kann in der MotoGP-Saison 2010 eigentlich nur verlieren. 2009 räumte das Werksteam alles ab, was nur ging: Fahrertitel, Konstrukteurstitel und Teamtitel gingen an Fiat Yamaha. Eine solche Dominanz erwartet Teamchef Davide Brivio nicht mehr.

"Es ist schwierig, wie in der Vergangenheit neun oder zehn Rennen zu gewinnen", sagt Brivio, der vor dem Saisonstart in Katar mindestens vier potenzielle Rennsieger sieht. "Die höchste Sieganzahl war zuletzt fünf oder sechs, umso wichtiger wird die Konstanz."

Solche Konstanz lässt sich aber nur erzielen, wenn die Maschine zuverlässig ist. Der Standfestigkeit kommt durch die neue Motorenregel zusätzliche Bedeutung zu. In diesem Jahr dürfen die Fahrer nur noch sechs Motoren für das gesamte Jahr einsetzen.

Haltbarkeit zählt

"Es ist sehr schwierig, einen Motor auf das Niveau eines Produktionsmotors zu bringen", sagt Yamaha-Boss Masao Furusawa, der die Lebensdauer des Motors verdoppeln wollte. "Wir haben einige Ziele erreicht und wir werden einige wieder ändern."

Bei der Entwicklungsarbeit flogen den Technikern durchaus auch mal Teile auf den Prüfständen um die Ohren. "Früher haben wir uns um die Haltbarkeit keine Gedanken gemacht", so Furusawa gegenüber MCN. "Die maximale Haltbarkeit war die Länge eines Rennens, dann wurde der Motor gewechselt." Jetzt müssen die Motoren länger ihren Dienst verrichten - und das ohne Leistungseinbußen.

"Valentino ist ziemlich zufrieden", freut sich Furusawa. "Das Motorrad ist schnell und ich hoffe, es bleibt so. Der Motor ist schneller als der letztjährige." Als Pluspunkt darf man von der großen Erfahrung des neunfachen Champions zehren. "Aber der große Unterschied kommt durch harte Arbeit", betont Brivio.