Das Wetter meinte es am Samstagmorgen nicht besonders gut mit den Piloten der Motorrad-WM. Nachdem es bereits im Training der 125er-Klasse kurz geregnet hatte, setzte rund 20 Minuten vor Ende der MotoGP-Vormittagssession wieder Regen ein, womit der Fahrbetrieb erneut einige Zeit zum erliegen kam - als er später wieder aufgenommen wurde, regnete es nach wie vor, also waren keine zeitlichen Verbesserungen möglich. Da das Wetter noch dazu mit 13 Grad Lufttemperatur und einer leichten, kühlen Brise äußerst unangenehm war, war es allerdings eine Überraschung, dass die Piloten vor dem Guss schneller unterwegs gewesen waren als am relativ sonnigen Freitag. So hielt am Ende Casey Stoner mit einer Rundenzeit von 1:30.626 Minuten die Spitze, was rund vier Zehntelsekunden schneller war als Valentino Rossis Freitagszeit.

Nur drei Aliens

Knapp hinter Stoner auf Rang zwei fand sich Dani Pedrosa, lediglich 48 Tausendstelsekunden hatten dem Spanier nach ganz vorne gefehlt. Rossi war auf den dritten Rang gefahren, knappe drei Zehntelsekunden hatte er verloren. Abermals nicht ganz zur Spitzengruppe aufschließen konnte Jorge Lorenzo. Nach seinen Problemen am Freitag war er auch am Samstagmorgen ein wenig zurück. Acht Zehntelsekunden lag er hinter der Zeit von Stoner, rund eine halbe Sekunde fehlte ihm auf Rossi. Noch fast in Reichweite des Spaniers war der mit dem Team Scot in Verhandlung stehende Alex de Angelis, der wieder vorne mitmischte und nur rund drei Zehntel langsamer gewesen war als Lorenzo.

Die restlichen Positionen in den Top Ten füllten Mika Kallio, Andrea Dovizioso, Toni Elias, Marco Melandri - der einen tief fliegenden Vogel traf, aber unverletzt blieb - und Nicky Hayden aus. Bis zum Einsetzen des Regens nicht unter die besten Zehn gefahren waren Loris Capirossi, James Toseland, Chris Vermeulen, der gestürzte Randy de Puniet, Gabor Talmacsi und Colin Edwards. Besonders die lediglich 16. Zeit von Edwards überraschte, nachdem er am Freitag noch auf Position fünf gelegen war. Denn der Texaner hatte doch einige Runden im Trockenen zurückgelegt, aber war irgendwie nicht auf Tempo gekommen.

Canepa fehlt

Nicht im Training mit dabei war Niccolo Canepa, dem nach seinem schweren Sturz vom Freitag ein Stück Haut auf die tiefe Wunde verpflanzt werden musste, die sich in seinen rechten Arm gebrannt hatte. Zwar hatte sich der Italiener vor der Operation Hoffnungen gemacht, auf Phillip Island noch dabei sein zu können, doch die scheinen sich mittlerweile zerschlagen zu haben. Spanische Kollegen sind sogar der Meinung, dass Canepa es aufgrund der Operation schwer haben wird, bis Malaysia in einer Woche wieder fit zu sein, weswegen sie glauben, dass dort Aleix Espargaro wieder einspringen könnte. Der Spanier wird 2010 Canepa bei Pramac Racing ersetzen und war diese Saison bereits in Indianapolis und Misano eingesprungen, als Mika Kallio beim Werksteam für den pausierenden Casey Stoner unterwegs war.