Es war eigentlich als Wet Race deklariert, doch der China GP in Shanghai ging in der MotoGP trocken über die Bühne. Langweilig war es deswegen aber nicht, denn der Sieg wurde in einem spannenden Duell zwischen Valentino Rossi und Dani Pedrosa ermittelt. Beinahe das gesamte Rennen hing dabei der Spanier im Heck des Italieners. Es wurde nicht so sehr überholt, sondern es wurden eher die schnellsten Rennrunden untereinander ausgetauscht. In den letzten Runden spielte Rossi dann seine Qualitäten aus und schraubte die Zeiten noch einmal nach unten. Darauf hatte Pedrosa keine Antwort mehr und für Rossi endete damit die längste sieglose Zeit seit seiner Ankunft in der Königsklasse.

Marco Melandri fuhr vorne mit, Foto: Ducati
Marco Melandri fuhr vorne mit, Foto: Ducati

Hinter dem Spitzenduo fuhr Weltmeister Casey Stoner ein recht einsames Rennen. Für die Beiden an der Spitze schien ihm die Pace zu fehlen, aber die Gruppe hinter ihm konnte auch nicht mit ihm mitfahren. Stoner konnte nach zwei schlechten Rennen immerhin auf das Podest zurückkehren, was ihn nicht ganz unglücklich gemacht haben dürfte. Hinter ihm ging es dafür heiß her. Dort rangen Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso, Colin Edwards, Marco Melandri, Nicky Hayden und Loris Capirossi um die Positionen vier bis neun.

Besonders auffällig zeigten sich dabei Melandri und Lorenzo. Melandri schien sich auf der Ducati richtig wohl zu fühlen und der angeschlagene Lorenzo konnte eigenartigerweise nach Problemen zu Rennbeginn in der zweiten Rennhälfte zulegen. Damit waren es schließlich auch diese Beiden, die Platz vier unter sich ausmachten. Dabei behielt im Gegensatz zum Duell an der Spitze Spanien die Oberhand, doch auch Platz fünf war für Melandri nach den bisherigen Problemen mit der Ducati wie eine Erlösung. Für Lorenzo war Platz vier nach dem Sturz vom Freitag wohl ebenso überraschend wie für alle Beobachter.

Jorge Lorenzo biss durch, Foto: Fiat Yamaha
Jorge Lorenzo biss durch, Foto: Fiat Yamaha

Rang sechs konnte sich Hayden erkämpfen, nachdem es bei ihm zwischendurch schon ausgesehen hatte, als ob er nach hinten durchgereicht werden würde. Etwas unglücklicher Siebter war Colin Edwards. Der Texaner war zu Beginn mit an der Spitze gelegen, hatte sich dann aber am Ende der langen Geraden einmal verschätzt und war zurückgefallen. Toni Elias konnte Ducati auch eine Freude bereiten, kam er doch als Achter ins Ziel, noch vor Loris Capirossi und Shinya Nakano. Pechvogel des Rennens war Chris Vermeulen, der als einziger nicht ins Ziel kam. Er steuerte Ende der sechsten Runde die Box an und wollte einen neuen Hinterreifen. Dabei starb aber die Maschine ab und das Rennen war vorbei.

Jenseits der Top Ten mühte sich Andrea Dovizioso zu Rang elf. James Toseland wurde bei seinem ersten Rennen in China Zwölfter und ihm folgten Randy de Puniet, John Hopkins und Sylvain Guintoli. Die Punkteränge verfehlt hatten Alex de Angelis und Anthony West. In der Weltmeisterschaft führt nach dem Rennen in China Pedrosa. Der Spanier hält bei 81 Punkten, sieben Zähler vor Lorenzo. Rossi ist nach seinem Sieg Dritter in der WM, 19 Punkte hinter Pedrosa. Casey Stoner liegt auf WM-Platz vier, 25 Zähler hinter der Spitze.