Die bisherige Saison von Casey Stoner war eigentlich schon außergewöhnlich, auf Phillip Island setzte er für sich selbst aber anscheinend noch eins drauf. Denn als er danach gefragt wurde, ob das der schönste Sieg gewesen sei, meinte der Australier: "Ja, definitiv. Einfach nur da oben auf dem Podest zu stehen, war unglaublich." Er erinnerte sich zurück an die Jahre harter Arbeit, nur um einmal zuhause zu gewinnen. Denn der Heimsieg war immer sein Ziel, auch in Jahren, in denen es nicht gut lief.

"Dieses Jahr war aber ein tolles Jahr, es hat alles für uns gepasst", war Stoner begeistert. Denn bereits in Motegi hatte er sich den WM-Titel gesichert und nun sein zweites großes Ziel erreicht, was nicht nur ihn, sondern alle angereisten Fans beinahe vor Freude explodieren ließ. "Es war toll hier am Wochenende. Die Fans waren toll und ich bin dankbar für die Unterstützung. Es ist einfach großartig", freute er sich. Was es für ihn noch etwas großartiger machte, war die Art und Weise, wie man diesmal seine Reifen ausgewählt hatte. "Wir wussten nicht, was zu erwarten war. Die Reifen im Warm-up waren nicht sehr anders als jene im Rennen, aber sie hätten nicht durchgehalten. Also haben wir einen Reifen genommen, den wir noch gar nicht getestet hatten. Wir haben einfach gepokert. Im Moment geht es für uns um nichts und es hat viel Spaß gemacht. Ich dachte nicht, dass die Saison noch besser werden könnte, aber heute ist sie das", erzählte Stoner der BBC. Ducati konnte übrigens noch etwas mehr feiern, denn neben dem Fahrertitel sind nun auch Team- und Konstrukteurs-Titel sicher.

Zudem gab es noch den zweiten Platz im Rennen, der unter der Begeisterung um Stoner fast unterging. Aber Loris Capirossi zeigte nach seinem Sieg in Motegi abermals, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, indem er eine starke Fahrt zu Platz zwei lieferte. "Ich habe heute wirklich genossen. Es war ein guter Tag", erzählte der Italiener. Den Start hatte er dafür weniger gut in Erinnerung und danach musste er auf Marco Melandri aufpassen. "Er war am Anfang etwas zu aggressiv. Ich habe dann meine Pace gefunden und kam auf Platz zwei. Das war wirklich gut. Danke ans Team und schöne Grüße an meinen Sohn Ricardo und meine Frau Ingrid", sagte der dauergrinsende Capirossi.

Obwohl er gleich von zwei Fahrern geschlagen wurde, konnte auch Valentino Rossi lachen und mit Stoner und Capirossi vor der Siegerehrung noch ein paar Scherze austauschen. "Hier auf Phillip Island ist ein Podium immer toll. Es sind so viele Leute hier und es ist immer wie bei einer Party", sagte Rossi. Im Rennen probierte er viel, wie er weiter erzählte, doch dort lief es für ihn nicht unbedingt partywürdig. "Nach zwei, drei Runden hatte ich leider einen Fehler und verlor den Kontakt zu Casey und Nicky [Hayden]. Mein Rhythmus blieb aber gut. Nach ein paar Runden begann ich dann zu rutschen", erinnerte er sich ans Ende seiner Siegträume. Danach wollte er zumindest noch mit Capirossi "wie in alten Zeiten" kämpfen, doch die Reifen wurden wieder schlechter. "Mir blieb nichts Anderes übrig, als den dritten Platz nachhause zu bringen.