Perfektion ist nur schwer zu erreichen, aber der Ausdruck "perfekt" wird eigentlich doch recht inflationär gebraucht. Trotzdem konnte man es Hector Faubel verzeihen, als er nach seinem Sieg aus der Pole Position und der gewonnen WM-Führung doch dazu griff. "Das war ein perfekter Tag und ein perfektes Wochenende - mit Pole Position und allem anderen", sagte der Spanier. Mit seinem Sieg hat er auch eine Rechnung aus dem Jahr 2005 beglichen, als er ausgeschieden war. "2005 hätte ich gewinnen müssen, aber das habe ich jetzt überwunden. Heute war es ein klassisches 125er-Rennen. In der letzten Kurve war ich Dritter, was eine klassische Position ist. Ich konnte dann im Windschatten vorbei, das war ein toller Sieg." Mit 20 Tausendsteln Vorsprung auch ein extrem knapper.

Doch sein Aspar-Teamkollege Sergio Gadea war Faubel nicht wirklich böse, dass er ihn noch abgefangen hatte. Er gratulierte ihm sogar. Denn Gadea durfte eigentlich gar nicht damit rechnen, überhaupt so weit nach vorne zu kommen, nachdem er nur als 20. gestartet war. "Die Maschine hat überhaupt nicht funktioniert. Wir hatten ein paar Probleme und ich konnte im Training nur wenige Runden fahren, deswegen war ich so weit hinten", erzählte er. Doch nach einem guten Start war er gleich an der Spitzengruppe dran und konnte sich dann im Windschatten anhängen. "Dabei konnte ich die Reifen etwas schonen. Am Schluss waren sie aber trotzdem ziemlich abgefahren."

Simone Corsi hatte von allen drei Fahrern auf dem Podest beinahe das größte Strahlen im Gesicht, obwohl er nur Dritter war. Denn für ihn war es beim Heimrennen ein besonderer Moment, dort oben zu stehen. "Das war schön, hier in Italien vor den heimischen Fans so ein Ergebnis zu haben", meinte er. Dabei hatte er sich während des Rennens aber noch etwas mehr ausgerechnet. "Ich dachte, ich hätte ein Siegmotorrad. Aber die Aspar-Maschinen waren etwas schneller. Außerdem kann auf der Geraden alles passieren. Ich bin mit dem Rennen sehr zufrieden", sagte Corsi.