Beinahe wäre die Aufholjagd von Jorge Lorenzo mit dem Sieg oder einem Podestplatz belohnt worden, doch eine Karambolage und ein Sturz in der letzten Runde, ließen Alvaro Bautista in Mugello vor Alex de Angelis gewinnen. Für den Spanier war es der erste Sieg in der 250er-Klasse. Lorenzo sah nur als Achter das Ziel, dabei hatte er davor alles getan, um sich einen Sieg zu verdienen. Denn nach dem Start von Platz 20 legte er gleich richtig los.

Nachdem sich Lorenzo schnell auf den achten Platz vorgearbeitet hatte, war Mika Kallio vor ihm, doch das Überholen des Finnen lief nicht unproblematisch, denn auf einmal sah man den Auspuff der KTM durch die Luft fliegen. Für Kallio war das Rennen damit zu Ende, Lorenzo konnte sich weiter nach vorne orientieren. Was war passiert? Kallio sagte: "Ich weiß nicht genau was, aber es ist was passiert. Der Motor hat ausgesetzt und Jorge hat mich berührt. Dann war der Auspuff weg", erzählte der Finne. Damit war auch klar, dass Lorenzo nicht wirklich etwas für den Auffahrunfall konnte, da Kallio einfach plötzlich Speed verlor. Das sah auch Harald Barthol ähnlich. "Wir haben sicher kein Glück. Es war ein Rennunfall, aber so was passiert. Es war leider Pech für Mika", sagte der Österreicher.

Für Lorenzo ging es währenddessen weiter Richtung Spitze. Bald war Thomas Lüthi an der Reihe, der im Spanier-Sandwich rechts von Barbera und links von Lorenzo überholt wurde. Während Lüthi weiter zurückfiel, formierte sich an der Spitze eine Fünfergruppe um Alvaro Bautista, Hector Barbera, Alex de Angelis, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso, auf dem wohl die Hoffnungen der Fans ruhten. Zur Halbzeit war es dann soweit und Lorenzo übernahm erstmals die Führung. Einer, der sich das gar nicht gefallen lassen wollte, war Lorenzos Intimfeind Hector Barbera, der gleich voll dagegen hielt. In weiterer Folge führte das aber dazu, dass Barbera in einer Kurve nach außen kam und etwas zurückfiel.

Jorge Lorenzo schnupperte am Sieg, wurde aber nur Achter, Foto: Aprilia
Jorge Lorenzo schnupperte am Sieg, wurde aber nur Achter, Foto: Aprilia

Danach wollte Lorenzo davon ziehen, Alvaro Bautista aber den Anschluss halten. Deswegen musste sich der 125er-Weltmeister auch sehr über seinen Teamkollegen Alex de Angelis ärgern, der lieber weiter attackierte, als darauf zu achten, dass der Kontakt zu Lorenzo nicht verloren ging. Dovizioso, der dahinter auf Rang vier fuhr, konnte währenddessen nur mithalten, da er vor allem auf der Geraden nichts ausrichten konnte. Schließlich musste der Italiener dann auch abreißen lassen, was ihm bei seinem Heimrennen wohl gar nicht gefiel.

Damit blieben drei an der Spitze übrig und die Aspar-Piloten machten ernst. Zunächst ging Bautista und dann de Angelis an Lorenzo vorbei. Doch kurz darauf konterte der regierende Weltmeister und schnappte sich beide auf der langen Geraden in einem Aufwasch. Doch in der letzten Runde ging es stürmisch zu. De Angelis griff Lorenzo an und kam wieder vorbei. Dann wollte auch Bautista vorbei und rammte Lorenzo von der Strecke. Der Weltmeister stürzte und kam nur mehr als Achter ins Ziel.

Alex de Angelis wurde Zweiter, Foto: Aprilia
Alex de Angelis wurde Zweiter, Foto: Aprilia

Vorne setzte sich mit einem geschickten Manöver in der letzten Kurve Bautista vor de Angelis durch und feierte damit seinen ersten Sieg in der 250er-Klasse. Im Kampf um Platz drei setzte sich Hector Barbera noch gegen Andrea Dovizioso durch. Thomas Lüthi wurde Sechster vor Shuhei Aoyama und Julian Simon. Dirk Heidolf konnte in Italien nicht in die Punkte fahren. Der Kiefer-Pilot kam nur als 17. ins Ziel und verfehlte einen Punkteplatz um rund fünf Sekunden. Rückkehrer Roberto Locatelli sah das Ziel als 18.

In der Weltmeisterschaft hat Lorenzo etwas von seiner Führung eingebüßt. Er liegt aber nach wie vor 27 Punkte vor Andrea Dovizioso und hält insgesamt bei 128 Zählern. Alex de Angelis ist mit 95 Punkten Dritter und Rennsieger Alvaro Bautista mit 89 Zählern Vierter.