Verrückt, eigenartig, schwer. Egal welchen der vier schnellsten Fahrer des 250er-Qualifyings in Mugello man fragte, die Session wurde mit einem der drei Adjektive ausgeschmückt. Und tatsächlich war das Qualifikationstraining auch irgendwie eigenartig und ein wenig verrückt - ob es schwer war, wissen nur die Fahrer. Polesetter Alvaro Bautista sagte jedenfalls: "Es war eine schwere Session. Ich war aber sehr clever, denn ich habe gleich nach einer Runde die Maschine gewechselt und dann voll gepusht." Dabei war die Strecke auch da nicht im besten Zustand, weil sie an einige Stellen von vorherigen Schauern noch nass war. Doch davon ließ er sich nicht abhalten. "Ich habe meine erste Pole Position bei den 250ern und hoffentlich kann ich morgen um den Sieg kämpfen", betonte er selbstbewusst.

Andrea Dovizioso war einer von zwei Fahrern, der das Qualifying mit dem Prädikat eigenartig bedachte. "Wir sind alle auf Regenreifen gestartet, haben dann aber bald gewechselt, um noch eine schnelle Runde zu haben", erklärte er. Mehr als sein zweiter Startplatz freute ihn aber das Abschneiden seines WM-Kontrahenten Jorge Lorenzo, der sich verspekulierte und nur 20. wurde - dabei hatte er sogar die 107-Prozent-Hürde verpasst. "Es ist schön, aus der ersten Reihe zu starten, auch weil Lorenzo weit hinten ist", sagte Dovizioso, "jetzt hoffe ich morgen auf ein gutes Rennen. Zum einen wegen des Spaßes, zum anderen aber auch wegen des Kampfes."

Von seinem guten dritten Startplatz noch etwas überrascht, schloss sich Shuhei Aoyama der Qualifying-Titulierung "eigenartig" von Dovizioso an. Er begründete das so: "Erst hat es geregnet, dann war es trocken und dann wieder nass." Seine Taktik war dann aber ebenso einfach gestrickt wie die aller schnellen Leute an diesem Samstag. "Ich fuhr eine Runde und die war gut. Dann habe ich auf Slicks gewechselt und es ging noch schneller, was mich auf diese Position gebracht hat", erzählte Aoyama. Doch er weiß, dass er sich auf dem guten Startplatz nicht ausruhen kann, denn der Japaner hat schon einige schwere Rennen in diesem Jahr hinter sich, wo es nicht nach Wunsch lief. "Ich hoffe einfach auf ein gutes Resultat."

Beim vierten Mann in der ersten Reihe kam dann das Verrückte an die Reihe. Nicht das Thomas Lüthi verrückt wäre, aber er erlebte die Session so. "Es ging nur um das Timing. Ich war zur richtigen Zeit an der Box und wollte eigentlich zuerst die geschnittenen Reifen, habe mich dann aber doch für Slicks entschieden", berichtete der Schweizer. Dann musste es bei ihm aber schon schnell gehen, da Reifen und Wetter nicht besonders viel Geduld hatten. "Ich hatte nur zwei Runden, aber das hat gepasst." Verrückte Sache.