Valentino Rossi hat in diesem Jahr das ein oder andere Problem mit den Reifen, das ist kein Geheimnis. Auch seine Meinung zu den neuen Reifenbeschränkungen hat er bereits kundgetan. Nach dem Rennen in Le Mans legte er aber noch einmal nach, denn auch diesmal hatten ihm die Reifen einen Streich gespielt, auch wenn der Fehler eigentlich beim Team gelegen hatte, dass in der Annahme, es würde kein allzu starker Regen kommen, zu einem härteren Regenreifen gegriffen hatte. Als der Regen dann doch stärker wurde, konnte Rossi nur mehr zusehen, wie er zurückgereicht wurde.

Doch darum ging es diesmal eigentlich gar nicht, sondern um die Beschränkung auf 14 Vorder- und 17 Hinterreifen, die ihm in dieser Saison das Leben etwas erschwert. "Die Reifenregel macht es sicher schwieriger. Der größte Unterschied ist die Balance zwischen Michelin und Bridgestone. Voriges Jahr hatte Michelin einen Vorteil und in diesem Jahr mit dieser Regel hat Bridgestone einen Vorteil", sagte er. Das spiegelt sich für ihn vor allem darin wieder, dass alle Fahrer auf den japanischen Reifen schnell sind und das von der ersten bis zur letzten Runde. Deswegen mahnt er jetzt auch zu intensiver Arbeit, um wieder aufzuschließen. "Sie sind sehr konstant, also müssen wir zurückkommen."

Warum es die Regel gibt, hatte Rossi bereits einmal angesprochen. Denn Michelin konnte davor an den meisten Wochenenden immer neue Reifen an die Strecke bringen, Bridgestone nicht, da das Werk einfach zu weit entfernt war. Nun müssen alle Fahrer ihre Wahl schon am Donnerstag getroffen haben. "Das größte Problem ist, die Reifenwahl zu treffen, bevor man auf die Strecke gegangen ist. Auf Strecken, wo man testet oder den Belag kennt, ist es sehr leicht, aber wenn man auf eine Strecke wie Le Mans kommt, ist es eine Lotterie", monierte er. Zusätzlich meinte er aber auch, dass er nur sehr selten Reifen verwendet hatte, die noch kurzfristig nachgeliefert wurden. "Vielleicht manchmal, ja, aber ich erinnere mich an Portugal und Valencia im Vorjahr, als die Leistung nicht an der Spitze war."

Rossi zögerte allerdings auch nicht, sofort klarzustellen, dass Casey Stoners Erfolg nicht mit der neuen Regel zusammenhängt. Laut Meinung des siebenfachen Weltmeisters hätte der Australier auch mit der alten Reifenregel gewonnen. "Er siegt, weil er gut fährt, Bridgestone sehr schnell ist und Ducati sehr schnell ist", sagte er. Einen Einheitsreifen sieht Rossi nicht als Lösung der Probleme an. "In einer Weltmeisterschaft wie unserer, würde Michelin sicher keinen Einheitsreifen akzeptieren. Das Beste wäre es, wieder zu dem zurückzugehen, wie es war, denn eine Weltmeisterschaft ist ein großer technologischer Kampf, in dem jeder die Reifen verwenden soll, die er will", erinnerte er noch einmal an eine seiner Aussagen des vergangenen Wochenendes.