Le Mans war bislang nicht das erhofft gute Wochenende für Valentino Rossi. In den Trainings war er zwar nahe an den besten Zeiten dran, aber aufgrund der knappen Abstände manchmal auch auf Plätzen am Ende der Top Ten. Auch im Qualifying lief nicht alles nach Plan. "Wir haben uns seit gestern um einiges verbessert, also konnten wir näher dran bleiben. Leider habe ich auf den Qualifying-Reifen einen kleinen Fehler gemacht und da alle so eng beisammen sind, habe ich die erste Reihe verpasst", sagte er gegenüber Italia1.

Was ihm aber noch viel mehr Sorgen bereitet als die Leistung im Qualifying, ist die auf Rennreifen. Denn bislang konnte er sich noch für keinen entscheiden. "Wir sind bei den Rennreifen und auch beim Setup noch nicht gut sortiert. Wir haben viele Tests durchgeführt, müssen aber erst entscheiden, was wir morgen machen. Wir müssen uns wegen des Reifens entscheiden und dann werden wir sehen, was wir beim Setup machen", erklärte Rossi.

Was bei den Rennreifen vor allem Schwierigkeiten bereitet, ist, dass sie zwei bis drei Runden brauchen, um auf Temperatur zu kommen, was bei jenen von Bridgestone nicht der Fall ist. "Das habe ich schon in vorherigen Rennen festgestellt. Vielleicht haben sie etwas gefunden, das von Beginn an funktioniert." Aufgrund der neuen Reifenbeschränkungen ist es nun aber nicht mehr möglich, derartige Mankos während des Wochenendes auszubügeln, wobei Rossi den Ursprung der Regel bei Bridgestone sieht. "Die neue Regel wurde gemacht, weil Bridgestone nicht wollte, dass Michelin während des Wochenendes neue Reifen bringt. Also ließen sie die Regel einführen und haben ihren Vorteil daraus gezogen", merkte er an. Anfangs hatte Rossi die Regel auch gemocht, im Gegensatz zu Loris Capirossi. "Jetzt wird es wirklich schwer, so weiterzumachen, vor allem auf Strecken, wo wir nicht testen. Ich hatte gehofft, dass die Reifen durch die Regeln weniger wichtig würden, aber vielleicht wurde sie sogar noch wichtiger."

Colin Edwards' Leistung sorgte für etwas Auftrieb, Foto: Fiat Yamaha
Colin Edwards' Leistung sorgte für etwas Auftrieb, Foto: Fiat Yamaha

Deswegen würde sich der siebenfache Weltmeister auch wünschen, dass es nun wieder so wird, wie es vorher war. Er kann auch gute Gründe dafür nennen: "In einer Weltmeisterschaft gibt es einen großen technologischen Wettstreit, in dem jeder die Reifen verwenden sollte, die er will." Neben dieser Hoffnung durfte Rossi dank Colin Edwards' Pole Position aber auch am Samstag einen kleinen Moment des Auftriebs erleben. "Colin ist wirklich schnell. Er war in jeder Session schnell, das bedeutet, die Maschine läuft gut. Hoffen wir, dass wir es morgen besser hinbekommen."