Es war ein gut gelaunter und etwas überraschter Colin Edwards, der sich nach dem Qualifying in Le Mans den Journalistenfragen stellte. Seine erste Pole Position in der MotoGP kann man ja auch nur einmal erreichen und wenn man ihr schon so lange hinterher jagt wie Edwards, dann ist die Erleichterung umso größer. "Es hat das ganze Wochenende gut funktioniert. Wir haben ein bisschen mit den Reifen herumgespielt und es hat alles gut funktioniert", sagte der Texaner.

Allerdings hatte er am Morgen eine kleine Schrecksekunde erlebt, als er im Training einen recht wilden Highsider fabrizierte. "Das war ein heftiger Sturz am Morgen und der hat mich etwas erschreckt. Es hat aber nicht wirklich weh getan", meinte Edwards. Im Qualifying schien das jedenfalls wieder alles vergessen und er fuhr voll auf Angriff. Auf dem ersten Qualifyier lief es aber nicht nach Plan, deswegen ging er auf dem zweiten noch mehr Risiko. "Beim ersten Versuch hatte ich im letzten Sektor einen Fehler gemacht, also habe ich mir beim zweiten Run nur gedacht, wenn ich stürze ist es auch egal, der Boden hat nicht so weh getan. Das ist aufgegangen und das ist natürlich toll für mich."

Mindestens ebenso überrascht wie Edwards war Casey Stoner über die Pole Position des Amerikaners. Denn er hatte bei Ablauf der Session-Uhr schon in der Box gesessen und sich mit dem Startplatz ganz vorne angefreundet. Böse war er aber nicht. "Ich war in diesem Jahr noch nie außerhalb der ersten beiden Reihen, also gibt es nichts zu klagen. Es war aber sehr überraschend für mich. Ich dachte, ich hätte die Pole, aber Colin hat mich doch noch eingeholt", erzählte Stoner. Da es an diesem Wochenende auf den Rennreifen und der Maschine bislang gut gelaufen ist, meinte er zum Rennen: "Es wird interessant, wie sich das morgen entwickelt."

Und auch ein dritter überraschter Fahrer hatte sich in die erste Reihe gefahren. Denn Carlos Checa hatte nach einem Hoch in Jerez doch wieder mit Problemen zu kämpfen gehabt. "Wir sind mit dem ganzen Wochenende bisher zufrieden, vor allem mit dem Qualifying. Denn bei den vorigen beiden Rennen ist es nicht so gut gelaufen. Wir hatten einige Probleme und konnten keinen guten Speed erreichen. Nach einigen Änderungen ist es heute aber überall gut gelaufen", sagte der Spanier. Ein kleines bisschen Wehmut schwang aber trotz des guten Resultats mit. Denn auf den ersten beiden Qualifyiern hatte er sehr gute Zeiten gefahren, auf dem dritten, den er aufgezogen hatte, passierte ihm aber ein Fehler. "Da war die Runde dann weg. Wir haben es aber gut erwischt. Vorne zu starten, war unser Hauptziel und das haben wir erreicht. Zudem haben wir die Probleme der vorigen beiden Rennen gelöst", merkte er zufrieden an.