Auch eine positive Ablenkung ist eine Ablenkung. So gab Loris Capirossi nun zu, dass ihn beim Rennen in Jerez die bevorstehende Geburt seines ersten Kindes mehr abgelenkt hat, als er wollte. "Ich dachte nicht, dass ich in Jerez Probleme hatte, aber so war es. Ich dachte daran, was bei Ingrid passieren würde. Ich konnte es nicht verhindern", erklärte der Ducati-Pilot gegenüber dem Magazin Motosprint. Die Folge war, dass er schließlich auf dem zwölften Platz ins Ziel kam. Auch die Sorgen waren unbegründet, Frau und Kind geht es gut.

Nachdem er sich nun einige Wochen an die Vaterfreuden gewöhnen konnte, ist er aber wieder voll konzentriert. "Ich hatte Glück. Ich brauchte die lange Pause, um bereit zu sein und wieder von vorne zu beginnen. Außerdem konnte ich Zeit mit meinem Baby verbringen. Ich kann es nicht erwarten, wieder Rennen zu fahren, auch wenn die Strecke, die uns erwartet, etwas eigenartig ist. Ich mag sie", sagte Capirossi. Dennoch erwartet er wieder kein einfaches Wochenende, da die neuen Reifenbeschränkungen eine Wahl schwierig machen. Zudem sieht er Ducati im Reifenbereich etwas im Hintertreffen zur Konkurrenz.

Auch die Tests nach den Rennen in Katar und Jerez halfen nicht, da beide Male das Wetter dazwischen funkte. "Das war praktisch wertlos, aber Casey hat mir gesagt, dass die neuen Regen-Bridgestones sehr gut sind", erzählte Capirossi. Aber nicht nur die Reifen, sondern auch sich selbst, sieht der Italiener etwas im Rückstand, da er die Maschine bislang noch nicht auf sich abstimmen konnte. "Nach dem türkischen GP werden wir zum Testen bleiben und es wird wichtig sein, an dem neuen Rahmen zu arbeiten, den man für mich gebaut hat und den ich noch nicht wirklich kennen lernen konnte. In Katar habe ich ihn verwendet, bin aber gestürzt."

In Jerez kam der neue Rahmen nicht zur Anwendung, was aber angesichts der mangelnden Konzentration auf das Wochenende auch keinen Unterschied machte. Nun will er sich aber eingehend damit beschäftigen und sehen, ob ihm das Teil helfen kann. Die Maschine genießt jedenfalls nach wie vor das Vertrauen von Capirossi. "Die Ducati ist in jedem Fall eine gute Maschine, sonst hätte sie nicht gewonnen. Ich hatte nur Probleme, mich daran zu gewöhnen. Wir haben sehr viel Power und wenn man geordnet ist, dann kann man das Motorrad fahren. Unser Paket vermittelt ein gutes Gefühl, aber das Problem ist, dass ich es noch nicht gefunden habe."