Der in Jerez schwer gestürzrte 250er-Pilot Roberto Locatelli soll am Dienstag wieder in seine Heimat Italien geflogen werden. Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, habe man bei Locatelli am Montag eine Computertomographie durchgeführt, die gute Resultate und nach wie vor keine Anzeichen einer Gehirnverletzung geliefert hat. Die Berichte, wonach er weiter im künstlichen Koma bleibt oder aufgeweckt wurde, gehen etwas auseinander. Die offizielle Webseite der MotoGP meint, er wurde aufgeweckt, die Gazzetta schreibt, er sei weiterhin in sediertem Zustand. Seine Freundin Manuela Gilardi wurde in der Zeitung jedenfalls dahingehend zitiert, dass man nach wie vor einen Gehirnschaden nicht ausschließen könne und das erst nach seinem Erwachen sicher sei, ob das Gehirn gesund ist oder nicht. Dr. Claudio Costa sei bereits in Bologna, um alles für Locatellis Ankunft vorzubereiten, meinte sie weiter.

Während es für den Fahrer also Richtung Heimat geht, ist man in seinem Team am Rätseln, wie es zu dem Unfall kam. Da kurz davor keine Daten mehr von der Maschine kamen und auch die Bremsen zu keinem Zeitpunkt betätigt wurden, glaubt die Mannschaft, dass der Italiener beim Einschlag bereits vor Schmerz bewusstlos war, nachdem zuvor schon sein Fuß von der Fußraste und unter das Hinterrad gekommen sein soll. Fußspuren auf der Strecke würden das bestätigen, doch an der Maschine haben sich keine derartigen Spuren gefunden.

"Ich würde wirklich gerne den Grund für den Unfall wissen", sagte Gilardi dazu, "bislang haben wir keine Antwort darauf. Ohne jemanden beschuldigen zu wollen, glaube ich und viele andere, dass ein mechanischer Fehler nach wie vor die wahrscheinlichste Ursache ist." Für Locatellis Freundin ist der Grund des Unfalls jedenfalls wichtiger, als dass er möglichst bald wieder auf die Strecke zurückkommt. Bezüglich einer möglichen Rennrückkehr hat sich in der Zwischenzeit das Zeitfenster nicht geändert. Dr. Costa hatte am Wochenende gesagt, dass Locatelli vielleicht bereits in Mugello im Juni zurückkehren könnte.