Loris Capirossi wirkte nach dem Rennen in Jerez einigermaßen niedergeschlagen. An dem Ort wo er vor einem Jahr noch eindrucksvoll gewonnen hatte und diesmal sein 250. MotoGP-Rennen fuhr, wollte es ganz und gar nicht laufen. Am Ende stand nur Rang zwölf zu Buche und die Erkenntnis, dass er die Schuld nicht bei jemand anderem Suchen will: "Ich will sonst niemandem die Schuld geben: ich fahre nicht so gut wie sonst. Das muss ich verstehen und wir müssen unsere Hausaufgaben machen", sagte er gegenüber dem Fernsehsender Italia1.

Eine Problemstelle hat er anscheinend bereits ausgemacht. Capirossi meint, sein Fahrstil sei sehr aggressiv und er hätte Probleme, damit die Maschine zu fahren. "Wenn wir das durch die Elektronik ausmerzen wollen, dann wird es woanders schlimmer", beklagt der Italiener. Zudem hat er noch Schwierigkeiten, sich an einige Strecken anzupassen. "Wenn ich versuche, mehr herauszuholen als ich kann, dann riskiere ich das, was wir haben. Das könnte mein Problem sein. "

Technisch sieht er hingegen weniger ein Problem. Das zeigt sich für Capirossi durch den Auftaktsieg von Casey Stoner und den fünften Platz, den der Australier in Jerez geholt hat. "Das zeigt, dass sie zuhause gut gearbeitet haben, aber sie müssen für mich etwas anderes finden", meinte er.

Sein Rennen beschrieb er als farblos und schrecklich, doch er meinte, dass noch viele WM-Läufe vor ihm lägen und dass bereits in der Türkei alles anders aussehen könne. "Ich denke jedenfalls, dass ein Fahrer von den Wintertests bis zu den ersten Rennen nicht verlernt, wie man fährt. Ich denke, ich bin immer noch in der Lage, die Maschine zu fahren. Ich hatte nur eine schwierige Zeit, aber von denen hatte ich in meiner Karriere eine Menge, also habe ich auch keine Angst. Tatsächlich werde ich daraus stärker hervorgehen als zuvor."