Fünf Rennen ohne Sieg ist für einen Piloten wie Valentino Rossi eigentlich eine Ewigkeit. Der 28-jährige empfand das aber nicht so. "Die sieglose Serie war nicht so schlimm, weil ich seit meinem letzten Sieg in Malaysia immer auf dem Podium war - abgesehen von Valencia, wo ich gestürzt bin", sagte er dem Sender Italia1. Generell bezeichnete er die Rennen des vorigen Jahres als eigenartig. Das lag daran, dass er zu Beginn der Saison Probleme hatte und dann versuchen musste, wieder in den WM-Kapmf zu kommen. "Das Ziel war es, Hayden einzuholen, der ein paar Probleme zu haben schien, also war es das Wichtigste, Punkte zu holen ohne alles zu riskieren", erklärte Rossi.

Doch auch wenn die sieglose Zeit für ihn keine schlimme war, so freute er sich dennoch, wieder einmal ganz oben zu stehen. "Dieses Wochenende habe ich bei einigen Leuten einen starken Willen bemerkt, mich zu schlagen, aber wir haben demonstriert, dass ich, wenn alles passt, immer noch der Mann bin, den es zu schlagen gilt.", sagte Rossi. Gepasst hatte anscheinend alles. Er lobte die Maschine, die von Beginn an gut lief und auch mit dem vollen Tank hatte er diesmal keine Probleme. "Zehntel um Zehntel konnte ich eine Lücke von drei Sekunden aufmachen und dann habe ich das Rennen nur mehr kontrolliert."

Für Rossi war das dann auch der Zeitpunkt, wo aus Arbeit pures Vergnügen wurde. "Das war so angenehm, es war schön, wirklich schön. Normalerweise, wenn man da vorne ganz alleine ist, dann sind die letzte Runden schlimm. Aber der Geschmack des Sieges ist so schwer zu erklären: ich habe in diesen Runden gezittert", erklärte Rossi, der mit seinem Triumph in Jerez auch die WM-Führung übernommen hat.