Valentino Rossi war die Erleichterung und auch die Freude nach seinem Sieg in Jerez deutlich anzumerken. Seit fünf Rennen hatte er nicht mehr gewonnen, wodurch er fast seinen Negativ-Rekord überboten hätte. Doch in Jerez passte es wieder für den "Doktor", das ließ er den Rest der Welt nach dem Rennen auch wissen. "Das war sehr emotional für mich. Nach dem Sieg in Malaysia im September habe ich endlich wieder gewonnen. Der Geschmack des ersten Platzes ist unglaublich", erklärte er.

Sein größter Dank nach der Rückkehr auf die oberste Stufe des Podests galt dem Team, dass an diesem Wochenende einiges zu tun hatte. In den Trainings waren die Leistungen äußerst schwankend gewesen, aber rechtzeitig für Qualifying und Rennen hatte dann alles gepasst. "Die Maschine war heute sehr gut und auch die Reifen haben gehalten", sagte Rossi.

Besonders freute ihn der Sieg, weil er ausgerechnet in Jerez kam, wo er im vorigen Jahr einiges an Pech hatte und nach einer Kollision am Ende nur 14. wurde. "Vor diesem Publikum zu gewinnen, ist unglaublich. Ich liebe diese Strecke und im Vorjahr hatte ich ziemliches Pech." Zur Überraschung einiger sprach er auch von einem guten Kampf, den er mit Dani Pedrosa hatte. Der war allerdings nach den ersten vier Runden vorbei und dann fuhr Rossi das Rennen alleine. Der Sieg und damit die WM-Führung kommt führ ihn genau zum richtigen Zeitpunkt. "Dieser Sieg war wichtig, weil die Weltmeisterschaft ist lange und jetzt kommen zwei schwierige Strecken für uns."

Dani Pedrosa hätte den Fans gerne den Sieg geschenkt, war mit Platz zwei aber auch zufrieden, Foto: Honda
Dani Pedrosa hätte den Fans gerne den Sieg geschenkt, war mit Platz zwei aber auch zufrieden, Foto: Honda

Dani Pedrosa hätte seinen heimischen Fans gerne einen Sieg geschenkt, doch der Spanier musste diesmal einsehen, dass gegen Rossi kein Ankommen war. Deswegen war er auch über seinen zweiten Platz nicht enttäuscht. "Es freut mich, hier zu sein. Wir hatten ein gutes Wochenende", sagte Pedrosa. Mit seinem zweiten Podestplatz, nachdem er beim Rennen in Katar Dritter geworden war, kann der Spanier ganz gut leben. Denn auch er ist sich bewusst, dass die WM lange ist und wie wichtig konstant gute Ergebnisse sind, konnte man im Vorjahr bei Nicky Hayden sehen. Trotzdem richtete Pedrosa auch noch ein paar Worte an seine Landsleute: "Ich wäre gerne ganz oben gewesen. Es tut mir auch ein bisschen für die Fans leid, aber das Ergebnis ist wichtig. Danke an alle, die so hart gearbeitet haben."

Einer, der sich mit seinem dritten Platz sehr gut anfreunden konnte, war Colin Edwards. Der Amerikaner war in der vorigen Saison nur einmal auf das Podest gefahren und deswegen erleichtert, dass er gleich beim zweiten Saisonrennen im neuen Jahr dorthin kam. "Das war ein gutes Rennen. Es war ein riesiger Unterschied zum Freitag. Deswegen auch großen Dank an Michelin, weil die genau wussten, was wir für einen Reifen brauchen. Der Freitag war etwas ernüchternd, aber das haben wir korrigiert", sagte der Amerikaner.

Im Rennen musste Edwards bald merken, dass er nicht mit dem Speed seines Teamkollegen Rossi mitgehen konnte. Auch Pedrosa war für ihn schließlich unerreichbar. "Ich begann zu rutschen und konnte nicht mehr aufholen. Die Jungs vorne waren damit nicht mehr einzuholen. Dennoch musste ich mich beeilen, weil von hinten Elias kam", erzählte Edwards. Schließlich und endlich konnte ihm der Spanier aber nicht mehr gefährlich werden. "Danke an das Team. Die haben seit Freitag alles auf den Kopf gestellt und im Rennen hat dann alles gepasst", sagte der Amerikaner zum Abschluss.