Nachdem die Probleme bei der Suche nach Sponsoren vor Beginn der Saison bereits das Team Roberts ins Wanken gebracht haben, ist es nun Ilmor, das in die finanzielle Bredouille geraten ist. Beim Team von Mario Illien geht die Geldknappheit sogar so weit, dass der Rennstall eine Rennpause einlegen muss. "Wir haben die Situation eingehend diskutiert und klarerweise war es eine schwere Entscheidung. Nachdem wir aber alle Optionen besprochen hatten, hielten wir es im Sinne des Projekts für das Beste, die ganze Seite mit den Rennen einmal auf Halt zu stellen und weiter zu entwickeln", ließ Mario Illien in einem Statement ausrichten.

Der Teamchef bedankte sich auch bei der Dorna, der IRTA und dem Motorrad-Weltverband sowie den technischen Partnern und Zulieferern für ihre Unterstützung. "Mein Herz hängt noch sehr an diesem Team - wir hatten fantastische Unterstützung von der Öffentlichkeit und den Medien, die weltweit großartig berichtet haben. Ich möchte auch sagen, wie enorm stolz ich darauf bin, was wir in dieser kurzen Zeit zustande gebracht haben - wir haben eine Gruppe von Leuten, die während der letzten Monate sehr hart gearbeitet haben. Beide Fahrer, Jeremy McWilliams und Andrew Pitt haben während einer schwierigen Entwicklungszeit ihr Bestes gegeben - ich hätte nicht mehr verlangen können", war weiters von Illien zu hören.

Jeremy McWilliams traf die Entscheidung unvorbereitet, Foto: Ilmor
Jeremy McWilliams traf die Entscheidung unvorbereitet, Foto: Ilmor

In den nächsten Wochen will der Schweizer nun daran arbeiten, dass es eine positive Zukunft für sein Projekt gibt. Dabei will er alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen. Bis zu einer möglichen Rückkehr soll die Entwicklung aber in jedem Fall weitergehen.

Jeremy McWilliams, der beim Saisonstart verletzungsbedingt nicht antreten konnte, traf der Rückzug von Ilmor aus dem Renngeschehen völlig unvorbereitet. "Ich bin im Moment wie betäubt", sagte er zur BBC, "Jeder weiß, dass Ilmor nach einem großen Sponsor gesucht hat. Wir hatten nicht so viel Zeit auf der Strecke, wie wir gebraucht hätten, damit alles zusammenpasst." Wie Mario Illien hat aber auch McWilliams die Hoffnung nicht aufgegeben. "Es gibt um die Ecke immer wieder andere Möglichkeiten und ich werde mich davon nicht abschrecken lassen. Ich werde irgendwo in der nahen Zukunft wieder auf einer Maschine sitzen, da könnt ihr euch sicher sein", sagte er. Mit wem das sein soll, weiß er auch: "Ich möchte mit dem Ilmor Team arbeiten und ihnen Helfen, ihr Projekt mit dem V4-Motor weiter zu entwickeln."