Für Privatteams ist das Abenteuer Motorsport meist eine finanzielle Gratwanderung nahe am Absturz. Zwar gibt es auch in diesem Bereich reiche und weniger reiche Mannschaften, aber oft fehlt nicht viel, um den Rennbetrieb einstellen zu müssen. Aus diesem Grund ist momentan auch das Team Roberts nur mit einem Bein in der Saison 2007. Denn noch hat das Team das Jahr noch nicht durchfinanziert und sollte das nicht gelingen, könnte es durchaus sein, dass Kenny Roberts Sr. auf ein Antreten verzichtet, auch wenn er momentan davon spricht, die Saison in jedem Fall beginnen zu wollen.

"Uns fehlen noch immer 20 Prozent, um ein voll funktionstüchtiges Rennteam zu sein. Letztes Jahr war es wirklich schlimm, aber wenn mich die Sponsoren des Vorjahres weiter bezahlen würden, dann wären wir jetzt viel besser dran. Ich weiß nur, dass das Geld nicht auf meinem Konto ist. Wir bekommen weiter gute Berichte, aber das Geld ist noch nicht da. Es ist da draußen nicht einfach", sagte Roberts Sr. gegenüber Autosport.

Dennoch scheint es nicht ganz so ausweglos zu sein, wie es im Moment den Eindruck erweckt. Denn gerade bei den momentanen Testfahrten in Jerez kann sich einiges anbahnen. "Wir haben einen neuen Sponsor auf der Maschine und der ist ein guter Partner. Vieles kommt an diesem Wochenende in die Stadt, also werden wir sehen. Wir reden mit allen, deswegen bin ich hier, sonst wäre ich woanders. Das Geld ist im Moment eben etwas knapp", erklärte der Teamchef, der zudem noch einschränkend meinte: "Wir schwimmen, wir sinken nicht, aber wir brauchen mehr Geld."

Team Manager Chuck Askland hatte vor wenigen Tagen gegenüber der Zeitschrift Motociclismo aber auch einen Wechsel in eine andere Serie nicht ausgeschlossen. "Wir glauben an den Sport und das Potential unseres Projektes, aber es liegt an Kenny und ob er bereit ist, weiter Geld zu verlieren. Wir haben die Möglichkeit, in andere Meisterschaften zu wechseln, wo wir Geld machen könnten, aber unser Herz gehört der MotoGP."

Mit den Aussichten für dieses Wochenende konfrontiert, klang aber auch Askland bereits etwas zuversichtlicher: "Das Team Roberts hatte wenige oder gar keine Sponsoren an diesem Punkt vor zwölf Monaten. Aber nachdem wir 2006 Sechste in der WM geworden sind und in diesem Jahr Anwärter auf die Top Fünf sind, freut es uns, dass wir an diesem Wochenende mit interessierten Gruppen beschäftigt sein werden."