Zwar sind beide Teams schon seit einiger Zeit mit ihren neuen Maschinen unterwegs, dennoch ließen es sich Suzuki und auch das Gresini Team nicht nehmen, im Umfeld der offiziellen Testfahrten in Jerez auch ihre Maschinen, beziehungsweise das Teamdesign, für die kommende Saison vorzustellen. Dabei setzen beide Mannschaften auf blau, nur auf eine etwas unterschiedliche Art und Weise. Blau scheint in der MotoGP momentan generell der Renner zu sein, denn auch Yamaha ist zumindest an den drei Jerez-Testtagen mit dieser Farbe unterwegs.

Die Suzuki-Piloten haben viel Vertrauen in ihre neue Maschine, Foto: Suzuki
Die Suzuki-Piloten haben viel Vertrauen in ihre neue Maschine, Foto: Suzuki

Suzuki ist seinem bisherigen Farbschema fast treu geblieben und hält an einem eher helleren blau fest. Allerdings wirkt das Design ein bisschen retro, was aber durchaus beabsichtigt ist. Auf der Leistungsseite hat die GSV-R800 220 PS und mehr als 17.500 Umdrehungen zu bieten. Der Motor ist im Vergleich zum 990er klarerweise kleiner geworden und wurde wie der Rest der Maschine dahingehend entwickelt, den Fahrern mehr Stabilität und Kontrolle zu geben. Deswegen wurde auch das pneumatische Ventilsystem überarbeitet. Neben mehr Stabilität soll es auch helfen, gerade die hohen Drehzahlen besser kontrollieren zu können.

"Die neue Maschine sieht großartig aus. Wir hatten schon die Chance, sie zu fahren, aber das ist das erste Mal, dass ich sie in den neuen Farben gesehen habe", meinte John Hopkins. Auch sein Teamkollege Chris Vermeulen zeigte sich bei der Präsentation verständlicherweise recht angetan: "Ich mag die neue Maschine, sie ist sehr schnell und sehr blau! Die Maschine hat zwar etwa 20 Prozent an Volumen verloren, aber beim Aufsteigen fühlt sie sich sehr ähnlich an."

Auch Team Manager Paul Denning ließ es sich nicht nehmen, zum offiziellen Launch ein paar Worte zu verlieren. Dabei ging er vor allem auf den Entwicklungszugang ein, den Suzuki bei der 800cc-Maschine genommen hat. "Suzuki hat eine andere Route als die meisten Hersteller genommen und viel passende Technologie schon im letzten 990cc-Racer untergebracht, um sie dann in die 800er zu transferieren. Das resultierte in einer Maschine, die von Beginn an voll einsatzfähig war, sehr wenige Probleme hatte und bereits mit vielen Daten zur Unterstützung unserer Testresultate aufwarten konnte."

Das dunklere Gresini-Blau

Die Maschine von Fausto Gresini und seiner Mannschaft präsentiert sich etwas dunkler als jene von Suzuki. Zu den technischen Daten ließ das Team nichts verlauten, sie dürften aber jener der Suzuki nicht ganz unähnlich sein. Zu sagen hatten die Beteiligten aber auch hier etwas. So meinte etwa Marco Melandri: "Ich mag mein neues Motorrad, vor allem das Rolling Chassis. Ich habe Vertrauen in das Potential des Honda-Bridgestone-Pakets."

Das Gresini Team hat sich auch für Blau entschieden, Foto: Gresini Racing
Das Gresini Team hat sich auch für Blau entschieden, Foto: Gresini Racing

Auch Toni Elias zeigte sich, wie bei solchen Anlässen üblich, sehr zuversichtlich. "Für mich war es wichtig, mit dem gleichen Team, dem gleichen Chefmechaniker und all den Jungs weiterzuarbeiten. Es gibt immer noch Arbeit, aber ich bin guter Dinge. Der Sieg in Portugal hat mir einen riesigen Aufschwung gegeben. Mein Ziel ist es, dieses wundervolle Gefühl wieder zu spüren und jeden Sonntag mit den Spitzenfahrern zu kämpfen."

Fausto Gresini rechnet in erster Linie aber mit Siegen von Melandri, den er voll im Titelkampf erwartet. Dafür sprechen seine bisherigen Leistungen: er war WM-Zweiter 2005 und hat auf Gresini-Maschinen immerhin schon fünf Mal gewonnen und stand zwölf Mal auf dem Podest. "Marco hat gezeigt, dass er ein sehr talentierter Fahrer ist, der unglaubliche Leistungen vollbringen kann, einen starken Punch und den Willen zum Sieg hat", sagte Gresini, "Das ist das Juwel in unserer Krone, das wir im Titelkampf erwarten."

An Toni Elias sind Gresinis Erwartungen nicht ganz so hoch, auch wenn er ihm einiges zutraut. "Wir vertrauen in sein Potential. Unser Ziel ist es, die Talente dieses jungen Mannes noch weiter zu entwickeln und hoffentlich macht er weiter das Beste aus der ihm eigenen Zielstrebigkeit, so wie im vergangenen Jahr, als dies mit seinem ersten MotoGP-Sieg in Estoril belohnt wurde."