Von 28. bis 30. November dürfen die neuen 800cc-Maschinen noch einmal ihr Potential zeigen, wenn es in Jerez zum letzten Test des Jahres geht. Denn danach beginnt das winterliche Testverbot und die Teams arbeiten nur mehr hinter verschlossenen Türen. Erst im Januar gibt es dann wieder die Möglichkeit, anhand inoffizieller Zeiten Prognosen für die kommende Saison zu machen.

Doch bevor auf die nächste Saison geblickt wird, steht einmal die kleine Vorschau auf die nächsten Testtage an. Und da wird es interessant zu beobachten sein, ob Suzuki wieder so auftrumpfen kann, wie in Sepang vor einer Woche. Damals hatten John Hopkins und Chris Vermeulen, abgesehen vom ersten Tag, immer die besten Zeiten gefahren. Sollte das auch in Jerez wieder gelingen, dann hätten Suzuki, Hopkins und Vermeulen schon einmal ein großes Ausrufezeichen am Ende des Jahres gesetzt - egal ob die Zeiten inoffiziell sind oder nicht.

"Ich wollte nicht wirklich, dass der Test in Sepang endet, da wir mit der Maschine große Fortschritte gemacht haben. Ich hoffe, dass wir das in Jerez fortsetzen können und wir werden auch die Chance bekommen, zu sehen, wo wir im Vergleich mit den anderen Teams stehen, da die meisten Konkurrenten da sein werden", sagte Hopkins in Blickrichtung Jerez.

Ein Konkurrent, der beim letzten Mal nicht dabei war, ist Valentino Rossi. Nach seinem Ausflug zur Rallye Neuseeland, wo er den elften Rang belegt hat, kehrt er wieder auf sein Zweirad zurück, um vor Jahresende auch noch ein paar Testkilometer einzufahren. Sein Teamkollege Colin Edwards war in Sepang immer der nächste Verfolger der beiden Suzukis und deswegen wird es interessant sein, ob Rossi noch etwas mehr aus der Maschine herausholen kann.

Auch Nicky Hayden würde wahrscheinlich gerne noch etwas aus seinem Motorrad herausholen. So war er in Sepang zwar von den Zeiten her konstant auf Rang vier, doch selbst für Testbedingungen war der Rückstand auf die Spitze teilweise schon recht groß. Er hatte vor einer Woche auch gemeint, dass es noch etwas an Kraft und Speed fehlte. In Jerez wird er aber nicht dabei sein können, da er sich einer Operation unterziehen muss. Wie er erst kürzlich zugab, hatte er sich bei dem Sturz in Portugal an der Schulter verletzt. Deswegen muss die Honda-Crew ohne ihn den Speed suchen.

Doch das Programm wird bei allen Teams ähnlich aussehen. Alle werden noch versuchen, Kraft und Speed zu finden, außerdem werden die Teams ihre Reifen noch einmal einem genauen Testprogramm unterziehen. Danach wird dann das große Schweigen einkehren und dann darf man gespannt sein, ob sich bis Januar die Kräfteverhältnisse noch einmal verschieben.