Müsste man den ersten Tag der MotoGP in Malaysia mit einem Namen zusammenfassen, dann wäre das sicher Loris Capirossi. Nicht nur, dass sein überlegener Sieg von Brünn nach wie vor in Erinnerung war, der Italiener frischte diese mit Bestzeiten in den ersten beiden Trainingssitzungen auch gleich wieder auf. Wäre er in der Weltmeisterschaft nicht 50 bereits 50 Punkte zurück, könnte man denken, Capirossi will ernsthaft noch auf den Titel losgehen - theoretisch wäre der ja auch noch in seiner Reichweite.

Am Vormittag in der ersten Session, in der die Fahrer versuchten wieder mit der Strecke Freundschaft zu schließen, hatte der Ducati-Pilot sieben Hundertstel Vorsprung auf Casey Stoner. Auf Platz drei folgte gleich der nächste Jungspund in Form von Dani Pedrosa. Dahinter platzierten sich dann mit Marco Melandri, John Hopkins und WM-Leader Nicky Hayden drei erfahrenere MotoGP-Piloten. Valentino Rossi erreichte Platz elf und Alex Hofmann kam mit seiner Privat-Ducati auf Rang 17.

Am Nachmittag war dann die Phase des schüchternen Kennen Lernens vorbei und damit wurden die Rundenzeiten noch einmal nach unten geschraubt. Wie flott es wirklich schon zuging, zeigte ein wilder Highsider von Dani Pedrosa etwa zur Halbzeit der Session. Nach dem doch recht heftigen Sturz konnte der Spanier aber scheinbar unverletzt an die Box zurückkehren.

Mit seiner bis dahin erzielten Zeit war Pedrosa aber abermals im Spitzenfeld vertreten. Lediglich Loris Capirossi war schneller als er - der dafür gleich um drei Zehntel. Doch damit war Pedrosa noch vergleichsweise nahe an Capirossi dran. Kenny Roberts Jr. auf Platz drei war bereits achteinhalb Zehntelsekunden vom Ducati-Piloten entfernt. Ab dem Amerikaner wurden die Zeitabstände dann aber wieder knapper. So waren alle Fahrer von Platz drei bis Platz 13 innerhalb von einer Sekunde. Neben Roberts befanden sich unter anderem John Hopkins als Vierter, Makoto Tamada als Fünfter und Valentino Rossi als Sechster im vorderen Bereich der Sekunde.

Alex Hofmann befand sich außerhalb dieser zeitlichen Dimensionen und hatte als 17. rund drei Sekunden Rückstand auf die Zeit von Loris Capirossi. Im Kampf der Dunlop-Fahrer war der Deutsche auch eine Sekunde hinter Carlos Checa zurück. Lediglich die anderen beiden Piloten auf Dunlop-Pneus, Lames Ellison und Jose Luis Cardoso, ließ Hofmann hinter sich. Möglicherweise ist das aber auch der Rückgewöhnung auf seine Privat-Ducati zuzuschreiben, da er in Brünn und bei den Tests danach für das Werks-Team unterwegs war.