Nach jeder Menge Pech in der Anfangsphase der Saison setzten die Vizemeister 2005 der Klasse IDM Sidecar, Jörg Steinhausen und Axel Kölsch bei den vergangenen beiden Rennen der laufenden Meisterschaft aus. An diesem Wochenende meldeten sie sich vor 15.600 Zuschauern auf dem Sachsenring in imposanter Art auf der IDM-Bühne zurück und fuhren ihren ersten Saisonsieg ein.

Schon in den Trainingssitzungen hatte sich ein spannender Zweikampf abgezeichnet. Die seit Schleiz als neue Meister feststehenden Markus Schlosser und Bernhard Wagner fuhren zwar die Pole Position ein, konnten Steinhausen aber nur 0,114 Sekunden abnehmen. Knapper war es nur beim Saisonauftakt in Hockenheim. Damals aber in umgedrehter Reihenfolge.

"Wir hatten jetzt zwei Rennen ausgesetzt, um zu sortieren", erklärte Jörg Steinhausen. "Wir haben einfach alle Teile, die wir hatten, ausgeschüttet und neu sortiert." Dabei seien anderthalb gute Motoren heraus gekommen.

Beim Start des Rennens war die Strecke noch nass, so dass auch die IDM Sidecars ein zusätzliches zehnminütiges Regentraining erhielten. Das Rennen wurde trotzdem schon nach einer einzigen Runde abgebrochen. Stefan Kiser hatte sich gedreht und kam aus dem Kiesbett nicht mehr heraus.

Beim zweiten Start setzten sich Harald Hainbucher und Peter Adelsberger an die Spitze, Jörg Steinhausen im Schlepptau. In Runde zwei behauptete das österreichisch/deutsche Team die Führung noch bis zur Sachsenkurve. Dann fuhren Steinhausen/Kölsch vorbei und einem ungefährdetem Sieg entgegen.

Den dritten Platz behaupteten zunächst der Eibauer Uwe Göttlich mit seinem Assistenten Peter Höss. Sie griffen sogar Hainbucher an und fuhren auf Rang zwei vor, doch diese Position blieb nur kurz in Lausitzer Hand, da Göttlich von den neuen Meistern Schlosser/Wagner überholt wurden. Diese setzten sich dort fest und fuhren Rang zwei trotz zweier Dreher nach Hause.

In der sechsten Runde verloren Göttlich/Höss plötzlich zehn Plätze und kamen nur als 13. zurück. "Wir haben uns in der schnellen Bergab zur Karthalle gedreht", berichtete Peter Höss. "Wir haben dann im Kies gesteckt und ich habe geschrieen: 'Raus! Raus!', denn Punkte gab es ja auf jeden Fall." Es kamen tatsächlich nur 15 Sidecars ins Ziel. Göttlich wurde noch Zwölfter.

Den Kampf um Platz drei fighteten Sepp Doppler/Andreas Kolloch und Harald Hainbucher/Peter Adelsberger aus. "Als wir den Sepp vor uns gesehen haben, sind die Alarmglocken geschlagen", gab Adelsberger zu. "Wir wollen unbedingt den Vize-Titel und da ist Doppler unser härtester Konkurrent. Wir mussten einfach wieder vorbei." Und das taten sie schließlich auch.

Mit diesen Platzierungen ist auch der Kampf um den zweiten Gesamtrang noch spannender geworden. Hainbucher (91) liegt momentan zwei Zähler vor Doppler (89). Mit der Rückkehr Steinhausens (85) ist ein weiterer Vize-Titel-Aspirant auf der Hatz nach Meisterschaftspunkten. Der Nümbrechter liegt nach seinem Sieg am Sachsenring auch nur noch sechs Zähler hinter Hainbucher. Eine Konstellation die für das Finale Spannung pur verspricht.